Asa
foetida
,
Asant, auch
Stinkasant oder
Teufelsdreck genannt, stammt zum größten
Teile von der zu
der Familie der
Umbelliferen
[* 2] gehörenden Scorodosma foetidum
Bunge
(Ferula Asa foetida
L.). Diese
Pflanze findet sich zwischen
dem
Aralsee und dem
Persischen
Meerbusen. Am häufigsten kommt sie bei Chiwa,
Chorassan und Herat vor, wo die etwa 2 m hohe
Pflanze
förmliche Wäldchen bildet. Auch
Narthex Asa foetida
Falconer liefert Asa foetida
Obschon das Harz an der
Wurzel
[* 3] der Stammpflanzen in ganzen
Stücken haftet, wird dennoch behufs reichlicher Gewinnung die
Pflanze angeschnitten. Es tritt
ein weißer
Milchsaft hervor, der an der Luft sich nach und nach braun färbt.
Ältere
Stücke sind hart und spröde. Die beste Handelssorte von
Asa besteht aus ziemlich gleichartigen,
1-3 cm im Durchmesser haltenden
Stücken, welche je nach ihrem
Alter weißlich bis braun gefärbt sind; diese wird im Droguenhandel
als Asa foetida
in lacrymis bezeichnet, eine andere Sorte, Asa foetida in massis amygdaloides bildet
formlose Klumpen von dunker, etwas schmieriger Grundmasse, in welche weiße oder rötlich violett gefärbte,
mandelartige
Massen
eingebettet sind.
Beide Sorten sind für den pharmaceutischen Gebrauch zulässig, dagegen ist Asa foetida
petraea ein sehr unreines,
dazu auch vielfach verfälschtes Produkt. Der
Geruch der
Asa ist unangenehm knoblauchartig, der
Geschmack bitter, scharf und
lange anhaltend. Die
Asa enthält (abgesehen von absichtlichen Beimengungen) Harz (50 Proz.,
s. Ferulasäure),
Gummi (36 Proz.) und ätherisches Öl, welches letztere schwefelhaltig ist. Die Asa
foetida dient
im
Orient und
Rußland zum
Würzen der
Speisen; bei uns wird sie medizinisch (als kräftiges Reizmittel für das
Nervensystem,
als krampfstillendes
Mittel bei
Hysterie,
Hypochondrie,
Asthma und nervöser Kolik, sowie als Wurmmittel, innerlich in
Form von Pillen,
Emulsion oder
Tinktur, als
Klystier,
[* 4] Pflaster, Liniment u. s. w.) verwendet. Die Deutsche
[* 5]
Pharmakopöe führte
außer der Asa
foetida selbst in der 1. und 2.
Ausgabe (von 1872 und 1882) noch eine
Tinctura
Asae foetidae, bestehend aus 1
Teil Asa
foetida und 5
Teilen
Alkohol; in der 3.
Ausgabe (1890) findet sich diese nicht mehr.