Arum
L. (Aron, Aronswurz, Aronsstab, Zehrwurz), Gattung aus der Familie der Araceen, ausdauernde Kräuter, meist in feuchtem Boden wachsend, mit knolligem Wurzelstock, großen, grundständigen, langgestielten, lanzettlichen, ei-, fuß- oder pfeilförmigen Blättern und kurzem, blattlosem Stengel, [* 3] an dessen Spitze eine einblätterige Blumenscheide einen keulenförmigen Kolben umgibt, der an der Basis mit sehr unvollkommenen weiblichen, darüber mit männlichen, oft nur mit Fruchtknoten und Staubgefäßen besetzt ist und sich in einen blütenlosen Anhang verlängert; während der Blüte [* 4] ist in der Blumenscheide eine Wärmeentwickelung bemerkbar; die Frucht ist eine einsamige Beere.
Die Arum
-Arten gehören meist den
Tropen an, mehrere wachsen in den Mittelmeerländern, in
Deutschland
[* 5] nur Arum
maculatum
L. (Arum
vulgare
Lam., gemeiner
Aronsstab, gefleckter deutscher
Ingwer, Eselsohren,
Aasblume, s. Tafel
»Giftpflanzen
[* 6] I«),
[* 7]
in schattigen Wäldern. Die Blätter sind spieß-pfeilförmig, in manchen Gegenden braun gefleckt, der fußhohe Schaft trägt eine große, außen hellgrüne, innen weiße, auf einer Seite klaffende Blumenscheide, welche den keulenförmigen, oben purpurroten, unten mit gelben und weißlichen Blütenteilen und in 2-3 Reihen oder dazwischen mit fadenförmig-spitzen Drüsen besetzten Kolben umhüllt. Die erbsengroßen Früchte sind scharlachrot. Alle Teile der Pflanzen sind sehr scharf, ätzend, giftig, besonders die Beeren, welche heftiges Brennen, wie spanischer Pfeffer, und Blasen im Mund veranlassen.
Die
Knolle (Aronswurzel,
Magenwurzel) enthält einen scharf schmeckenden
Milchsaft, der sich beim
Trocknen zersetzt. In
Griechenland
[* 8] wurde sie ehedem gegessen; sie liefert getrocknet und gekocht ein gesundes
Nahrungsmittel
[* 9] und gibt 25 Proz.
Stärkemehl, welches dem
Arrowroot vollkommen gleichsteht. Arum
italicum L. hat spieß-pfeilförmige, weiß geäderte
Blätter
mit ohrenförmigen, ausgebreiteten
Lappen und eine 30
cm lange Blumenscheide, wächst im südlichen
Tirol,
[* 10] auch im
Breisgau;
die
Wurzel
[* 11] hat gleiche
Eigenschaft wie die der vorigen Art und wird in
Italien
[* 12] auf
Stärkemehl verarbeitet.
Arum
dracunculus L. (Dracunculus vulgaris
Schott,
Schlangenkraut,
Drachenwurz), in Südeuropa, wird 1,25 m hoch, der
Stengel ist
schlangenartig gefleckt;
die Blätter sind fußförmig, die Blumenscheiden sehr groß, innen dunkel braunrot;
der Kolben ist von gleicher Farbe, stinkend, die Frucht kochenillerot.
Die sehr scharfe
Wurzel war früher offizinell. Diese
und andre
Arten werden als
Zierpflanzen kultiviert. Arum
esculentum, s.
Colocasia.