Arum
L., Pflanzengattung aus der Familie der Araceen (s. d.) mit gegen 20 Arten, vorzugsweise in den Mediterranländern und im westl. Asien [* 3] bis Afghanistan; [* 4] lauter ausdauernde Kräuter mit meist knolligem Wurzelstock, grundständigen, langgestielten, großen Blättern und einem kurzen, blattlosen Stengel [* 5] oder Schaft, der einen von einem großen, bauchigen Scheidenblatt ganz oder teilweise umschlossenen Kolben von verschiedener Gestalt, jedoch stets mit nackter Spitze trägt, an dessen unterm Teile sehr unvollkommen gebildete weibliche und darüber männliche Blüten sitzen, oft noch getrennt durch spitzige, fleischige Warzen.
Aus den
Fruchtknoten entwickeln sich ein- bis viersamige
Beeren. In
Deutschland
[* 6] kommt nur eine einzige vor,
der sog.
Aronsstab, Arum
maculatum
L. (s.
Tafel: Bestäubungseinrichtungen,
[* 1]
Fig. 1), der gefleckte Arum
(wegen der schwarzgefleckten
Blätter, die die
Pflanze in manchen Gebieten besitzt; in
Deutschland sind sie fast immer ungefleckt), auch Aronswurzel und
Zehrwurz genannt. Diese
Pflanze, die in schattigen Laubgebüschen und Wäldern auf feuchtem, humosem
Boden
wächst, hat einen weißlichen
Knollen,
[* 7] pfeilförmige
Blätter und innerhalb
der außen bleichgrünlichen, inwendig schön
weißen Kolbenscheide einen nach der
Spitze hin keulenförmig verdickten, violetten oder rotbraunen Kolben, an dessen
Basis
sich später scharlachrote
Beeren befinden.
Die
Pflanze blüht im
Mai und Juni und enthält in allen
Teilen einen brennendscharfen Saft, besonders in
den
Knollen, die als Rhizoma oder
Tubera
Ari und Dracontii minoris offizinell gewesen sind. Sie enthalten eine ziemliche Menge
Stärkemehl (Aronsstärke), weshalb sie in getrocknetem Zustande in manchen Gegenden gegessen werden, obwohl die
Pflanze wegen
ihres scharfen Saftes als giftig gilt. Auch eine südeurop. Art, Arum
Dracunculus L. (oder Dracunculus
vulgaris
Schott, s.
Tafel:
Araceen,
[* 1]
Fig. 3), war früher offizinell und wird häufig noch in Gärten gezogen.