Artern
,
Stadt im
Kreis
[* 2]
Sangerhausen
[* 3] des preuß. Reg.-Bez. Merseburg,
[* 4] in der
Goldenen Aue und am Zusammenfluß der
Helme
[* 5] mit der schiffbaren
Unstrut, an der Linie
Sangerhausen-Erfurt und der
Nebenlinie
Naumburg-Artern (Unstrutbahn, 55,5
km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 6] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Nordhausen),
[* 7] Zollamtes,
Steuer- und Salzsteueramtes erster
Klasse, hat (1890) 4790 E., darunter 53 Katholiken und 10 Israeliten, Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 8] königl. Saline (seit 15. Jahrh.)
mit Badehaus, höhere Privat-Knaben-und-Mädchenschule, Schuhmacherfachschule,
Krankenhaus,
[* 9] Wasserleitung,
[* 10]
Darlehnsverein;
Ackerbau, Viehzucht,
[* 11] Zucker-, Papier-, Malz- und chem. Fabriken, Dampfziegelei,
Aktienbierbrauerei. In der Nähe bei Edersleben und Borrleben
Braunkohlen- und Steinsalzlager (309 m tief). Artern
ist Geburtsort
von
Goethes
Vater. -
Schon 760 urkundlich erwähnt, kam Artern
1310 an die
Grafen von Hohenstein,
[* 12] später an die Herren von Heldrungen, 1452 durch
Kauf an die
Grafen von
Mansfeld, 1780 an Kursachsen, 1815 an
Preußen.
[* 13] Vom Schlosse ist nur die verfallene
got.-roman.
Kirche übrig.