1) (türk. Narda) seit 1881 Hauptstadt des gleichnamigen griech. Nomos und einer der zwei
dazu gehörigen Eparchien, am gleichnamigen Fluß (dem alten Arachthos), über den eine malerische Brücke führt, 13 km oberhalb
seiner Mündung in den Golf von Arta, einen Busen des Ionischen Meers zwischen Griechenland und Albanien, Sitz eines Erzbischofs,
eines Gerichts erster
Instanz und eines Staatsgymnasiums, hat (1881) 4328 Einw. (⅔
Griechen), welche Handel mit den Landesprodukten treiben. Ein verfallenes Fort steht an der Stelle der alten Citadelle. Hier Sieg der
Türken unter Reschid Pascha über die Griechen unter Maurokordatos und Normann. Arta liegt an der Stelle des
alten Ambrakia. -
2) Stadt auf der span. Insel Majorca, unfern der Ostküste derselben, mit Seidenzucht und (1878) 5143 Einw. In den Bergen nördlich
von Arta finden sich merkwürdige cyklopische Steinbauten, alte Gräber, großartige Tropfsteingrotten und ein Bergkristallbruch.
türk. Narda, das alte Ambracia, Stadt im alten Epirus, seit 1881 die Hauptstadt des griech. Nomos Arta, 65 km südlich
von Iannina, am linken Ufer des vom Mezovongebirge (Lakmon) herabkommenden Artaflusses (s. Arachthus), 18 km oberhalb seiner
Mündung in den Golf von Arta (Sinus Ambracicus) des Ionischen Meers. Der Ort ist Sitz eines griech. Metropoliten, hat (1889) 7084 E.,
Gerichtshof erster Instanz, Gymnasium, blühenden Handel und guten Ackerbau, Wein-, Tabaks- und Orangenpflanzungen, leidet aber
unter der Malaria.
Ein im Mittelalter gebautes Fort in Ruinen liegt auf der Stelle der alten Citadelle. Das alte Ambracia (Ambrakia)
wurde um 640 v. Chr. durch die Korinther unter Führung des Gorgus, eines Sohnes des Tyrannen Kypselos, gegründet, später in
eine Republik verwandelt. Diese wurde bald mächtig und behauptete ihre Selbständigkeit, bis Philipp von Macedonien sie
in seine Gewalt brachte. Nachdem Alexander, der Sohn des Kassander, sie an Pyrrhus von Epirus abgetreten,
machte sie dieser zu seiner Residenzstadt und schmückte sie mit Prachtbauten sowie mit Kunstwerken aller Art, die bei der
Eroberung durch die Römer unter M. Fulvius Nobilior 189 v. Chr. geraubt und nach Rom geschleppt wurden. Mit dieser Eroberung
begann der Verfall, der besonders nach der Schlacht bei Actium (31 v. Chr.) durch die Gründung von Nikopolis
vollendet ward. Zur Zeit der Eroberung hatten die Mauern, von welchen noch Reste vorhanden sind, einen Umfang von 4,5 km. In der
byzant. Zeit hob sich der Ort wieder und war eine wichtige Festung. Im 12. Jahrh.
kam
mehr
zuerst der Name Arta auf. Die Stadt erreichte die höchste Blüte seit dem 13. Jahrh. als Sitz des Despotats von Epirus, aus welcher
Zeit die schöne byzant. Kirche der Parigoritha herrührt. 1346 kam in den Besitz der Serben, dann der Albanesen. Anfang des 15. Jahrh.
wurde es von Karl I. Tocco von Santa Maura, 1449 von den Türken erobert. 1790 wurde Arta, das bis ins 18. Jahrh.
eine blühende Handelsstadt blieb, von der Pforte an Ali Pascha von Jannina übergeben. Bei Peta, einem Dorfe im Nordosten der
Stadt, siegten die Türken unter Reschid Pascha über die hellenischen Freischaren unter Maurokordato
und Normann. Infolge der den Griechen im Berliner Vertrag von 1878 zugestandenen Grenzerweiterung wurde Arta 1881 an Griechenland
abgetreten. - Der aus dem abgetretenen Gebiete gebildete Nomos Arta umfaßt 1250 qkm mit (1889) 32 890 E.
Der Golf von Arta, ein Bassin von 654 qkm, im Altertum viel besucht und durch die Häfen von Ambracia, Argos
Amphilochicum und Anactorium belebt, bildet eine Wasserfläche, die, wenn einmal die Barre an dem nur 640 m breiten Eingange
passiert ist, für die größten Seeschiffe fahrbar bleibt.
Teile der span. Insel Mallorca, malerisch gelegen und altertümlich
gebaut, hat (1887) 5893 E., Wein-, Öl-, Getreide-, Obst- und Baumwollbau, Seidenzucht, sowie 8 km im OSO. im Cabo Vermey der
Küste die großartigen, jetzt zugänglichen Tropfsteinhöhlen de la Hermita.