im Altertum Name mehrerer Städte auf Cypern, in Ägypten, Äthiopien etc. Die bedeutendste
war die am See Möris, die zur Zeit der Ptolemäer Krokodilopolis von den daselbst gehaltenen heiligen Krokodilen hieß;
Ruinen
bei Medinet el Fayûm. Arsinoë gegenüber am Nordostrand des Sees lag das berühmte Labyrinth (s. d.), ein Palast mit über 3000 Gemächern,
wovon noch weitläufige Trümmer vorhanden sind.
2) Tochter des Ptolemäos I. und der Berenike, zuerst 300 v. Chr. mit König Lysimachos von Thrakien verheiratet, der ihr Herakleia
nebst Gebiet zuwies, zerfiel mit ihrem Stiefsohn Agathokles und bewirkte 284 dessen Ermordung. Als in dem daraus entbrannten
Krieg Lysimachos 282 gegen Seleukos gefallen war, floh sie in das feste Kassandreia in Makedonien und machte
von hier aus ihre Ansprüche gegen ihren Halbbruder Ptolemäos Keraunos geltend, der nach der Ermordung des Seleukos (280) sich
Thrakiens und Makedoniens bemächtigt hatte.
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Als ihr Keraunos hinterlistig seine Hand antrug, öffnete sie ihm die Thore von Kassandreia. Sofort ließ aber jener die Burg
besetzen, die beiden jüngern Söhne der Arsinoë im Schoß ihrer Mutter ermorden und verbannte diese selbst nach der Insel Samothrake.
Von dort entflohen, vermählte sie sich bald darauf mit ihrem Bruder Ptolemäos II. Philadelphos von Ägypten.
Nach ihrem Tod ward sie durch Statuen und Tempel geehrt; auch führten mehrere Städte Kleinasiens und Ägyptens ihren Namen.
3) Tochter des Ptolemäos III. Euergetes, Gemahlin ihres Bruders Ptolemäos IV. Philopator, Mutter des Ptolemäos V. Epiphanes,
von Livius Kleopatra genannt, half in der Schlacht bei Raphia (216 v. Chr.) an der Seite ihres Gemahls diesem
über Antiochos d. Gr. siegen, ward aber auf Betrieb des Sosibios ermordet.
4) Tochter des Ptolemäos XI. Auletes, ward im sogen. Alexandrinischen Krieg, während Cäsar ihren Bruder Ptolemäos XII. Dionysos
gefangen hielt, zur Königin ausgerufen und belagerte mit dem ägyptischen Heer Alexandria. Nach Beendigung
des Kriegs nahm Cäsar um ihrer Schwester Kleopatra den Thron zu sichern, mit nach Rom und führte sie im Triumph auf. Der Triumvir
Antonius ließ sie später auf Verlangen der Kleopatra zu Milet im Tempel der Artemis Leukophryne ermorden.
hieß seit der ptolemäischen Zeit die Hauptstadt der ägypt.
Provinz Fajum, die jetzt Medinet el-Fajum genannt wird, d. h. «die Stadt des
Fajum». Im Altertum hieß die Stadt Schedet, bei den Griechen in älterer Zeit Krokodilopolis (d. i. Krokodilsstadt), weil hier
der krokodilköpfige Gott Sobk und die ihm heiligen Krokodile verehrt wurden. Die Stadt ist uralt; schon Amenemhét
I. (um 2100 v. Chr.) hat hier dem Sobk einen Tempel erbaut. Nach Arsinoë wurde in griech.Zeit der arsinoitische Nomos benannt, der
später in zwei Nomoi, einen vordern und einen hintern, geteilt ward.
In den Ruinen von Arsinoë hat man in den letzten 15 Jahren zahlreiche Papyrusfetzen, mit griech.,
kopt., pers., arab.
Schrift bedeckt, aufgefunden, die in die verschiedenen europ. Museen, vornehmlich nach
Wien (Sammlung des Erzherzogs Rainer) und Berlin gekommen sind. Sie enthalten Teile klassischer Litteraturwerke, private und
öffentliche Urkunden, Briefe u. s. w. und stammen aus der röm. Kaiserzeit und
den ersten Jahrhunderten der arab. Herrschaft. (Vgl. Schweinfurth in der «Zeitschrift
der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin», Bd. 22, 1887.) Stephanus Byzantinus führt elf Städte des Namens Arsinoë auf, davon mehrere
am Ufer des Roten Meers mit bedeutender Schiffahrt.
Tochter des Königs Ptolemäus I.
(s. Ptolemäer) von Ägypten, heiratete 300 v. Chr. den König Lysimachus
von Thrazien.
Nach dessen Tode (281) wurde sie von ihrem Halbbruder Ceraunus, der ihr und ihrer Kinder Erbe
an sich reißen wollte, bekriegt.
Zwei Kinder wurden in ihren Armen ermordet;
sie selbst vermochte zu fliehen und heiratete
später ihren Bruder Ptolemäus II. Philadelphus.