Arsinoë
hieß seit der ptolemäischen Zeit die Hauptstadt der ägypt.
Provinz
Fajum, die jetzt Medinet
el-Fajum genannt wird, d. h. «die Stadt des
Fajum». Im
Altertum hieß die Stadt Schedet, bei den Griechen in älterer Zeit
Krokodilopolis
(d. i. Krokodilsstadt), weil hier
der krokodilköpfige Gott
Sobk und die ihm heiligen
Krokodile
[* 2] verehrt wurden. Die Stadt ist uralt; schon
Amenemhét
I. (um 2100
v. Chr.) hat hier dem
Sobk einen
Tempel
[* 3] erbaut. Nach Arsinoë
wurde in griech.Zeit der arsinoitische Nomos benannt, der
später in zwei Nomoi, einen vordern und einen hintern, geteilt ward.
In den Ruinen von Arsinoë
hat man in den letzten 15 Jahren zahlreiche Papyrusfetzen, mit griech.,
kopt., pers., arab.
Schrift bedeckt, aufgefunden, die in die verschiedenen europ. Museen, vornehmlich nach
Wien
[* 4] (Sammlung des Erzherzogs
Rainer) und
Berlin
[* 5] gekommen sind. Sie enthalten
Teile klassischer Litteraturwerke, private und
öffentliche
Urkunden,
Briefe u. s. w. und stammen aus der röm. Kaiserzeit und
den ersten Jahrhunderten der arab. Herrschaft. (Vgl. Schweinfurth in der «Zeitschrift
der Gesellschaft für Erdkunde
[* 6] zu
Berlin», Bd. 22, 1887.)
Stephanus
Byzantinus führt elf
Städte des
Namens Arsinoë
auf, davon mehrere
am Ufer des
Roten
Meers mit bedeutender Schiffahrt.