Arsēnwasserstoff
H3As , farbloses, knoblauchartig riechendes Gas, welches stets auftritt, wenn bei der Entwickelung von Wasserstoff aus Schwefelsäure [* 2] oder Salzsäure und Zink eine lösliche Arsenverbindung zugegen ist. Jede arsenhaltige Salz [* 3] oder Schwefelsäure entwickelt mit Zink oder Eisenarsen wasserstoffhaltiges Wasserstoffgas. Es ist wenig löslich in Wasser und verbrennt mit bläulicher Flamme [* 4] zu arseniger Säure und Wasser. Hält man einen kalten Porzellanscherben in die Flamme, so bilden sich auf dem Porzellan dunkle Flecke von metallischem Arsen (Arsenspiegel).
Dieselben
Flecke entstehen auch, wenn man das
Gas durch ein Glasrohr leitet und dies an einer
Stelle zum
Glühen erhitzt. Hierauf beruht eine sehr empfindliche
Methode, das
Arsen nachzuweisen. Man benutzt dazu den Marshschen
Apparat,
in dessen Gasentwickelungsflasche die zu untersuchende
Flüssigkeit mit reiner
Schwefelsäure und reinem
Zink gebracht wird,
erzeugt dann in dem Gasleitungsrohr des
Apparats durch Erhitzen den
Spiegel,
[* 5] entzündet das an der
Spitze
des
Rohrs ausströmende
Gas, bildet auch auf
Porzellan
Spiegel und untersucht diese weiter, um sie von ähnlichen Antimonspiegeln,
welche Antimonwasserstoff unter denselben Verhältnissen liefert, zu unterscheiden. In dieser
Weise läßt sich noch 0,01
mg
Arsen nachweisen. Arsenwasse
rstoff ist sehr giftig, und da
Tapeten, welche mit
Schweinfurter Grün oder arsenhaltigen
Anilinfarben bedruckt sind, oder mit diesen
Farben gestrichene
Wände Arsenwasse
rstoff entwickeln können, wenn sie sich an feuchten
Orten
mit
Schimmel
[* 6] bedecken, so ist diese Anwendung arsenhaltiger
Farben sehr gefährlich.