(engl., spr. arro-rut,Marantastärke, Pfeilwurzelstärke),
Stärkemehl, welches aus dem fußlangen, etwa fingerdicken
Wurzelstock (mit 13-21 Proz.
Stärkemehl) verschiedener
Marantaceen durch Zerreiben oder Zerquetschen und
Auswaschen derselben gewonnen wird und in chemischer Beziehung mit unserm
Stärkemehl aus
Getreide
[* 2] oder
Kartoffeln so gut wie identisch ist, Hauptware ist das amerikanische oder
westindische Arrow-root aus
den
Knollen
[* 3] von
Maranta
[* 4] arundinaceaL.(M.indica Tussac), welche in
Westindien
[* 5] und
Südamerika
[* 6] heimisch
ist und dort wie in vielen Tropenländern kultiviert wird.
Besonders
Long Island, die wichtigste der
Bermudas und einige antillische
Inseln liefern vortreffliches Arrow-root. Das meiste Arrow-root kommt
von St.
Vincent,
Natal und dem südöstlichen
Queensland. Die Stärkekörnchen der M. arundinacea erscheinen unter dem
Mikroskop
[* 7] kugelrund, von 7 bis höchstens 50 Mikromillim.
Durchmesser, quellen bei 70° und geben mit 20 Teilen
Wasser einen vollkommen geruch- und geschmacklosen
Kleister. Der
NameArrow-root
(Pfeilwurz) bezieht sich auf den alten
Gebrauch der
Knollen
gegen
Pfeilgift.
Die Eingebornen benutzten sie auch als
Nahrungsmittel,
[* 8] und gegen Ende des 18. Jahrh. wurde Arrow-root ausJamaica
ausgeführt. In
Indien scheint die
Maranta erst gegen 1840 eingeführt worden zu sein.
OstindischesArrow-root
(Kurkumastärke,
Tikmehl),
aus den
Knollen von
CurcumaleucorrhizaRoxb. gewonnen, kommt aus
Bengalen und von der Malabarküste, solches von C. angustifoliaRoxb. aus
Zentralindien in den
Handel, besteht aus ziemlich flachen, verschieden gestalteten, scheibenförmigen Stärkekörnchen
und quillt erst bei 72°.
Tahiti
[* 9] und
Brasilien
[* 10] liefern Arrow-root aus Tacca pinnatifida
Forster.
Sonst kommt noch brasilisches Arrow-root vor, welches von
ManihotutilissimaPohl und M. AipiPohl stammt, aus kugeligen oder halbkugeligen
Körnern von 20-35 Mikromillim. besteht und eigentlich zur
Kassawa (s. d.) gehört. Arrow-root gilt als leichtverdaulichesNahrungsmittel
für
Kinder und Kranke, doch ist nicht im mindesten erwiesen, daß es irgend mehr leistet als unsre einheimischen Stärkesorten.
Man gibt es mit
Milch oder
Bouillon zu einigen Theelöffeln den
Tag über. Das Arrow-root wurde in der zweiten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts
in
Europa
[* 11] bekannt und fand zu Anfang dieses
Jahrhunderts in
Deutschland
[* 12] Eingang.
(Araruta). Unter diesem Namen kommen verschiedene Arten von Stärkemehl in den Handel, die aus den knolligen
Wurzelstöcken tropischer Pflanzen dargestellt werden. Man unterscheidet folgende Arten:
1) Ostindisches A. oder Tikurmehl, wird aus den Wurzelknollen von Curcumaaugustifolia (Anmerkung des Editors:
richtig: Curcuma angustifolia) und C. leucorrhiza gewonnen, kommt aber fast gar nicht in unsern Handel.
2) Westindisches A., oder Marantastärke, ist die bei uns am meisten gangbare Sorte. Die Pflanze, welche diese Sorte
liefert, Maranta arundinacea, wird nicht bloß in Westindien, sondern seit längerer Zeit auch schon in Ostindien, auf
Reunion und in Guayana angebaut.
3) Port-Natal-Arrowroot, soll ebenfalls von Maranta arundinacea abstammen; es ist dies jedoch nicht recht wahrscheinlich,
da die Stärkemehlkörnchen dieser Sorte unter dem Mikroskope ein ganz andres Aussehen zeigen, als diejenigen der andren
Sorten. Die Natalsorten bestehen aus einzelnen kreisrunden bis eirunden, zuweilen dreieckigen, etwas abgeplatteten
Körnchen von 0,008-0,069 mm Länge, deren Hilus als runder fester Körper besonders deutlich unter Wasser und Glycerin hervortritt.
Außerdem beginnt diese Sorte beim Erwärmen mit Wasser schon bei 55° zu schwellen, während dies bei den westindischen
Sorten erst bei 60-70° der Fall ist. Die Natalsorte wird in England vorgezogen.
4) Tahiti-Arrowroot oder die Taccastärke, wird aus den Wurzelknollen der Tacca pinnatifida gewonnen,
die man auf den meisten Inseln des Grossen Ozeans anbaut. -
Andre aus tropischen Pflanzen erhaltene Stärkemehlarten führen besondere Namen, wie z. B.
Cassavastärke, Tapioka, Sago (s. d.). Die besseren Sorten von A. gelangen in Blechdosen verpackt
in den Handel, die geringeren in Fässern von circa 100 kg. Verwendung findet
das A. hauptsächlich als Nahrungsmittel. - Einfuhrzoll: S. Tarif im Anh. Nr. 25 q 1. In
lackierten Blechdosen eingehend Nr. 6 e 3 β.
(spr. ärroruht),Araruta, Pfeilwurzmehl (lat. Amylum marantae), ist die Bezeichnung, welche verschiedene
Arten von Stärkemehl, die aus den knolligen Wurzelstöcken tropischer Pflanzen hergestellt werden, im Handel
führen. Die gebräuchlichsten sind:
1) Westindisches Arrow-Root oder Marantastärke, die bei uns gangbarste Sorte, wird aus der MarantaarundinaceaL. gewonnen, die jedoch nicht bloß in Westindien, sondern auch schon seit längerer Zeit in Guayana, auf Réunion
und in Ostindien
[* 13] angebaut wird.
2) OstindischesArrow-Root oder Tikurmehl; es wird aus den Wurzelknollen von Curcuma angustifolia Roxb.
und Cucurma leukorrhiza Roxb.
gewonnen, kommt aber fast gar nicht in den deutschen Handel.
4) Port-Natal-Arrow-Root, soll wie die westind. Sorte von der MarantaarundinaceaL. abstammen, was jedoch nicht wahrscheinlich
ist, da die Stärkekörnchen dieser Sorte unter dem Mikroskop ein ganz anderes Aussehen zeigen. Das Natal-Arrow-Root besteht
aus einzelnen kreisrunden bis eiförmigen, zuweilen sogar annähernd dreieckigen, etwas abgeplatteten
Körnchen von 0,008 bis 0,069 mm Länge, deren Hilus als runder, fester Körper besonders deutlich unter Wasser und Glycerin
hervortritt. Die Natalsorte beginnt beim Erwärmen mit Wasser schon bei 55° C. zu schwellen, während dies bei den westind.
Sorten erst bei 60-70° der Fall ist. Die Natalsorte wird in England vorgezogen. Die übrigen aus tropischen
Pflanzen gewonnenen Stärkemehlsorten führen im Handel besondere Namen, z. B. Sago, Tapioca, Cassavastärke.
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Die Gewinnung der verschiedenen unter dem NamenArrow-Root zusammengefaßten Stärkemehlsorten geschieht lediglich durch Auswaschen
der zerriebenen Knollen und Wurzelstücke mit Wasser. Die Verpackung und Versendung erfolgt in Fässern von etwa 100 kg, bei
den bessern Sorten in Blechdosen. Verwendung findet das Arrow-Root zur Herstellung von feinen Backwerken und Speisen; früher
wurde es auch medizinisch benutzt. Verfälschungen mit dem Stärkemehl von Reis, Weizen und Kartoffeln, vor denen es übrigens
hinsichtlich seiner Verdaulichkeit nichts voraus hat, kommen vor, können aber unter dem Mikroskop leicht erkannt werden.