Arriāza
y
Superviēla,
Don Juan Bautista de, span. Staatsmann und Dichter, geb. 1770 zu
Madrid,
[* 2] ward in der
Militärschule zu
Segovia gebildet und betrat 1798 als Legationssekretär bei der spanischen Gesandtschaft
zu
Paris
[* 3] (später in
London)
[* 4] die diplomatische Laufbahn. Im J. 1807, kurz vor dem
Ausbruch der
Revolution, nach
Spanien
[* 5] zurückgekehrt, zeigte er sich fortan als eifriger Anhänger des absoluten
Königtums, weshalb ihn
Ferdinand VII. zu
seinem
Rat und Kabinettssekretär, zum
Offizial im
Ministerium des
Auswärtigen und zum
Kammerherrn und
Ritter ernannte. Arriaza y Superviela
starb 1837 in
Madrid. Seine politische Thätigkeit, deren Prinzipien er in den »Discursos
patrioticos« ausgesprochen hat, ging mit der poetischen
Hand
[* 6] in
Hand. Als Dichter ist Arriaza y Superviela
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Meister der Form, weniger originelles Genie. Von seinen überaus lieblichen und abgerundeten Poesien sind die wichtigsten: »Las primicias« (Madr. 1797; 6. Aufl. 1829-32, 2 Bde.),
»Emilia«, ein didaktisch Beschreibendes Gedicht (das. 1803),
und besonders die glut- und schwungvollen »Cantos patrioticos« (Lond. 1810; 3. Aufl., Madr. 1815),
welche die spanischen Guerillas zum Todeskampf gegen die Franzosen anfeuerten, und aus denen sich die »Profecia del Pirineo« als eine politische Ode heraushebt, die an Kraft [* 8] und Wirkung der Marseillaise gleichkommt. Eine Auswahl aus seinen lyrischen Gedichten findet sich in Ferd. Wolfs »Floresta de rimas modernas castellanas«, Bd. 2 (Par. 1837).