Arrieregarde
(franz.,
Nachtrab,
Nachhut), Truppenabteilung, welche marschierenden Truppenteilen
in gewissem
Abstand folgt, um bei einem Vormarsch hauptsächlich die Marschordnung aufrecht zu erhalten, bei einem Rückmarsch
(s.
Rückzug) aber das
Gros gegen feindliche
Angriffe zu decken.
Hat noch kein
Kampf stattgefunden, so soll die Arrieregarde
dem
Gros bei
Annäherung des Feindes ermöglichen, sich kampfbereit zu machen, d. h.
Kampfstellung einzunehmen. Nach verlorner
Schlacht soll
sie den
Rückzug des
Gros decken, indem
sie den Feind in der Verfolgung
desselben aufhält, wobei es zu Arrieregar
dengefechten kommen kann, die grundsätzlich nur defensiv, die feindlichen
Angriffe
abweisend, sein sollen.
Die
Stärke
[* 2] und
Formation der Arrieregarde
ist im allgemeinen gleich der der
Avantgarde, richtet sich aber meist nach
ihrem
Zweck und den vorhandenen intakten Streitkräften. Sie wird möglichst aus
Kavallerie und reitender
Artillerie und, wo
diese nicht ausreichen, auch aus
Infanterie und
Feldartillerie zusammengesetzt werden. Gewöhnlich handelt es sich bei Arrieregarden-
(Rückzugs-)
Gefechten um die Behauptung der
Straßen, auf denen das
Gros zurückgeht, daher wird sich der
Kampf vornehmlich um einzelne
Dörfer, Waldstrecken und sonstige
Defileen entspinnen, wobei die
Artillerie die
Straßen und das
Terrain zu beiden Seiten derselben verteidigt,
Infanterie und
Kavallerie aber besonders zur Hinhaltung des
Gefechts thätig sind.
Hauptzweck eines Arrieregar
dengefechts ist, Zeit zu gewinnen, wobei dasselbe aber immer auf die
Weise
zu engagieren ist, daß es zu jeder Zeit abgebrochen werden kann. Durch Anbringen von Hindernissen, Zerstören von
Straßen,
Brücken
[* 3] etc. sucht
sie den Vormarsch des Feindes zu verzögern; vgl.
Sicherheitsdienst.