Arrebo
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Anders, dän. Dichter, geb. 1587 zu Aeroeskjöbing auf Aeroe, ward schon im 30. Jahr (1617) Bischof von Drontheim, aber wegen anstößigen Lebenswandels vom Reichstag in Bergen [* 3] 1622 abgesetzt, später als Prediger zu Vordingborg auf Seeland wieder angestellt, wo er 1637 starb. Er gilt als der Vater der neuern Poesie in Dänemark. [* 4] Noch jetzt werden, außer vielen seiner Gedichte nicht religiösen Inhalts, seine gereimte Übersetzung der Psalmen Davids und ein »Hexaemeron« (Nachbildung eines Gedichts des Franzosen Bartas über die sechs Schöpfungstage) hoch geschätzt. Seine Biographie schrieb Roerdam (Kopenh. 1857, 2 Bde.). ¶
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Arrebo
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Anders Christensen, dän. Dichter, geb. in Äröskjöbing, ward im 31. Jahre Bischof in Drontheim, 1622 anstößigen Lebens beschuldigt und abgesetzt, später Prediger in Vordingborg, wo er starb. Er übersetzte die Psalmen (1623) in Reimen, die zuerst in der dän. Litteratur den Übergang von der Volks- zur Kunstdichtung ankündigen. Berühmt ist sein «Hexaemeron» (1641 und 1661), Nachahmung eines Gedichts des Franzosen Du Bartas über die Schöpfung, in Naturschilderungen trefflich; Buch I ist in gereimten Hexametern (den ersten dänischen), die andern in Alexandrinern geschrieben; Opitz' Einfluß nicht zu verkennen. -
Vgl. Rördam, A.s Levnet og Skrifter (2 Bde., Kopenh. 1857);
J. Paludan, Renaissancebevægelsen i Dannemarks Litteratur u. s. w. (ebd. 1887).