Arpeggio
(spr. -eddscho), Arpeggiatūra (vom ital. arpa,
die
Harfe, abgeleitet), das Angeben der
Accorde auf
Klavier- und Geigeninstrumenten nach Harfenweise, d. h. indem man die
Töne
eines
Accords nicht zusammen und zu gleicher Zeit, sondern nacheinander, wie auf der
Harfe, erklingen läßt.
Das jetzt gebräuchlichste Zeichen für Arpeggio
(das Arpeggieren, wie man auch sagt) ist (Anmerkung des Editors:
Symbol siehe
Faksimile); es wird dem
Accord vorgesetzt. Hin und wieder findet man auch einen
Bogen
[* 2] ﴾ angewendet. Einige nennen
die arpeggierten
Accorde auch gebrochene
Accorde; meist versteht man aber unter letztern solche
[* 1]
Figuren
oder Tongruppen, die aus der Zerlegung von
Accorden sich gestalten und in denen die
¶
mehr
einzelnen Accordtöne mannigfache Versetzungen erfahren können. Solche
[* 3]
Figuren sind auch die sog.
Albertischen Bässe (Harfenbässe, arpeggierte Bässe), die von Domenico Alberti (als Sänger und Klavierspieler in der Zeit von 1730 bis 1740 in
Italien
[* 4] und Spanien
[* 5] berühmt) benannt sind, weil dieser in seinen Klavierkompositionen solche zerlegte und zergliederte Accorde
als Begleitungsfiguren besonders häufig anbrachte. Das Arpeggio
wird in der ältern Klaviermusik
um 1700 so häufig gebraucht, daß ganze Stücke in solchen Accorden geschrieben wurden. Beispiel hierfür das C–dur-Präludium
in S. Bachs «Wohltemperiertem Klavier».