Arollaglet
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(Kt. Wallis, Bez. Hérens). Gletscher, der von dem im W. durch den Evêque (3738 m) und im O. durch den Mont Brûle (3621 m) abgeschlossenen Grenzkamm gegen Italien zur Combe d'Arolla (einem Seitenthal des Hérensthales) herabsteigt. Ueber ihn führt der Col de Colon (3130 m) ins Valpelline (Italien). Er wird im W. vom Massiv des Mont Colon, im O. von den Dents des Bouquetins und de Bertol begrenzt. Seinen einzigen nennenswerten Zufluss, den Vuibezgletscher, erhält er von links.
Von sanfter Neigung (Col de Colon 3130 m - Gletscherfuss 2019 m), schwachem Eisfall und in kleiner, horizontaler Ebene mündend, ist der Gletscher leicht zugänglich und zu studieren. Hier haben die Professoren Forel von Morges und Hagenbach-Bischoff von Basel in einer Eisgrotte bemerkenswerte Studien über Eisstruktur vorgenommen. Der S-förmige Gletscher trägt sehr regelmässig gebildete und oft untersuchte Moränen. Er ist in neuester Zeit stark zurückgewichen und hat an seinem Ende mächtige Steinhaufen abgelagert. Seine Gesamtfläche betrug 1880 nach Prof. Albert Heim 26 km2 (wovon 20 km2 Firnfeld) und seine Länge 8,2 km. Der Gletscher gehört zu den grossen Eisströmen der Schweizer Alpen. Schon 1543 erwähnt der Kosmograph Sebastian Münster den Col de Colon unter dem Namen Arolla, und 1691 wird er von P. A. Arnod eingehend beschrieben.