(Arnolf), der
Heilige, Ahnherr der Karolinger, die nach ihm auch
Arnulfinger (s. d.) heißen,
geb. um 582, wurde 611 oder 612
Bischof von Metz
[* 2] und regierte mit seinem Freunde, dem Majordomus Pippin von
Landen, gemeinsam
unter
Chlothar II. das Frankenreich. 627 legte er sein
Bistum nieder und zog sich als Einsiedler in die
Vogesen zurück, wo
er 16. Aug. 641 starb.
Sein
Leichnam wurde 642 nach Metz gebracht und in der nach ihm genannten Arnulfskirche
beigesetzt.
römisch-deutscher
Kaiser, geb. um 850, ein natürlicher Sohn des Königs Karlmann und Enkel
Ludwigs des
Deutschen,
versuchte kurz vor seines
VatersTode vergeblich, sich die
Nachfolge in
Bayern
[* 3] zu sichern, so daß er sich
mit dem ihm schon früher übertragenen Kärnten begnügen mußte. Als die Herrschaft seines Oheims
Karls III., des
Dicken,
in
Verfall geriet, wurde in
Frankfurt
[* 4] (Herbst 887) zum König erhoben, nur die Lothringer versagten die
Anerkennung. Er besiegte
die
Normannen, die im Juni 891 ein deutsches
Heer am Geulenbach bei
Mastricht vernichtet hatten, 1. Nov. desselben
Jahres an der Dyle bei Löwen.
[* 5]
Vom Papste gegen
Guido von
Spoleto zu Hilfe gerufen, zog Arnulf 894 nach
Italien,
[* 6] sicherte sich die
Anerkennung Oberitaliens, mußte
aber wegen Weigerung seiner
Großen den geplanten Römerzug aufgeben. 896 wegen
Guidos Sohn Lambert (s.
Berengar) wieder nach
Italien gerufen, wurde er von Papst Formosus zum
Kaiser gekrönt. Wiederholt kämpfte Arnulf gegen den Mährenfürsten
Swatopluk. Dabei schlossen sich ihm 892 Magyaren an, ohne daß der Vorwurf trifft, diese spätere Geißel
Deutschlands
[* 7] gerufen
zu haben. Seinen unehelichen Sohn Zwentibold ließ Arnulf 895 zum König von Lothringen und
Burgund erheben,
im übrigen
Reiche seinen noch unmündigen Sohn
Ludwig das
Kind. Er starb 8. Dez. 899 zu
Regensburg.
[* 8]
der Erneuerer des Herzogtums
Bayern, trat, nachdem sein
Vater, Markgraf Luitpold, 907 gegen die
Ungarn
[* 9] gefallen
war, an die
Spitze des
Stammes der
Bayern und nannte sich
Herzog. Ähnlich wie
Karl Martell in der Zeit der
Arabernot verstärkte Arnulf seine Macht durch
Kirchengüter und wurde deshalb von den geistlichen
Chronisten der Zeit «der Schlimme»
zubenannt. Er schlug 913 die
Ungarn und behauptete unter König Konrad I. seine Selbständigkeit.
Heinrich I. erkannte er als
König an, aufGrund eines
Vertrags, der ihm wesentliche Hoheitsrechte, namentlich die
Besetzung der bayr.
Bistümer, überließ. Bei
Ottos I. Krönung wirkte Arnulf als Marschall und starb 937. Sein Sohn
Eberhard verlor das Herzogtum 938 im
Kampf gegen
Otto I., der es in wesentlich beschränkter Gestalt und als
Reichsamt an
A.sBruderBerthold und
nach dessen
Tode an seinen eigenen
BruderHeinrich gab, der mit
A.s Tochter
Judith vermählt war.