Arnshaugk
,
ehemalige
Grafschaft im Orlagau, im
Mittelalter Sitz eines mächtigen thüringischen Dynastengeschlechts
(der
Grafen von Arnshaugk
). Die Besitzungen dieser gräflichen
Familie bestanden in den
Schlössern und
Städten Arnshaugk
,
Auma,
Triptis,
Neustadt
[* 2] a. d. O.,
Elsterberg,
Pößneck,
Jena,
[* 3] Lobdaburg,
Burgau,
Leuchtenburg und
Kahla und 72 Dörfern. Das
Geschlecht,
dessen Anfänge sich bis ins 12. Jahrh. verfolgen lassen, teilte sich in fünf
Linien, die Arnshaugksche
, Elsterbergsche,
Leuchtenburgsche, Lobdaburgsche und Burgausche; 1290 starb es mit dem
Grafen
Otto aus.
Dessen Gemahlin
Elisabeth (Tochter des
Vogts
Heinrich zu
Plauen)
[* 4] heiratete nach
Graf
Ottos
Tode den
Markgrafen
Albrecht den Unartigen und stellte den
Frieden zwischen ihm und seinem Sohn
Friedrich dem Freidigen her. Dieser erwarb durch
seine Vermählung mit
Ottos
Erbtochter
Elisabeth dem
Haus
Meißen
[* 5] die
Grafschaft Arnshaugk.
Auf
Schloß Arnshaugk
wurde 1428 der Arnshaugker
Vertrag
zwischen dem
Kurfürsten
Friedrich von
Sachsen
[* 6] und dem
Burggrafen von
Meißen geschlossen. Arnshaugk
verblieb bei
der
Teilung von 1485 der
Ernestinischen Linie. Im J. 1567 kam es als
Pfand für die durch die Belagerung von Gotha
[* 7] entstandenen
Kriegskosten an
die
Albertinische Linie, welcher es 1660 völlig abgetreten wurde; 1815 fiel es an
Sachsen-Weimar.