Arnsberg
,
Vereinigte Staaten von

* 3
Wasserleitung.
[* 1] Hauptstadt der ehemaligen
Grafschaft, jetzt des gleichnamigen preuß. Regierungsbezirks
in der
Provinz
Westfalen,
[* 2] liegt an einem
Berg, der auf drei Seiten von der
Ruhr umflossen wird und auf seinem Gipfel die
Ruinen
des alten Stammschlosses der
Grafen von Arnsberg
trägt, und an der
Linie
Schwerte-Scherfede der Preußischen Staatsbahn, ist Sitz
der
Regierung, einer
Oberpostdirektion, eines Land- u.
Schwurgerichts (s. unten), eines Amtsgerichts, eines
Landratsamts, eines
Hauptsteueramts, einer
Handelskammer etc., hat 1 kath.
Gymnasium, 2 katholische und 1 ev.
Kirche, 1 Eisenbahnreparaturwerkstätte,
Papier- und Holzstofffabrikation, 1
Gas- und
Wasserleitung,
[* 3] 1 Dampfmahlmühle und (1880) 6131 Einw., darunter 1199
Evangelische
und 117
Juden. - Der
Hof
[* 4] Arnsberg
befand sich schon Anfang des 11. Jahrh. im
Besitz der
Grafen von
Werl, der Vorfahren
der Arnsberger
Grafen, und 1164 erscheint Arnsberg
bereits als Stadt. Im 13. Jahrh. erhielt es
Mauern und wurde Mitglied der
Hansa; auch war hier ein Hauptstuhl der
Frei- oder
Femgerichte.
Nach der Besitznahme durch
Köln
[* 5] (1368) wurde Arnsberg
häufig
Residenz der
Kölner
[* 6]
Kurfürsten sowie Sitz der
westfälischen
Kanzlei und der
Landtage. Die ehemalige
Grafschaft Arnsberg
, im
Zentrum des Herzogtums
Westfalen, etwa 1000 qkm groß,
von der
Ruhr und
Möhne durchströmt, jetzt unter die preußischen
Kreise
[* 7] Arnsberg
und
Meschede verteilt, umfaßte wahrscheinlich den
alten sächsischen
Gau
Engern
(Pagus Angaria) und ward von
Grafen verwaltet, die sich seit dem Ende des 11. Jahrh.
nach Arnsberg
benannten. Unter ihnen ist am bedeutendsten
Friedrich der Streitbare (gest. 1124), ein Enkel
Ottos von Nordheim; er
begleitete 1110
Heinrich V. nach
Arnshaugk - Arnstadt

* 9
Seite 1.862.
[* 1]
^[Abb.:
Wappen
[* 8] von Arnsberg.]
¶
mehr
Italien, [* 10] empörte sich 1114 im Bund mit Kurköln gegen denselben, unterwarf sich dann aber. Mit seinem Schwiegersohn Graf Gottfried von Cuyk folgte die weibliche Linie in der Grafschaft; einer seiner Nachkommen, Gottfried IV., verlor in einer Fehde mit dem Grafen Engelbert von der Mark seine Grafschaft, erhielt sie zwar wieder, verkaufte sie aber 1368, da er kinderlos war, an Kurköln. Während die Hauptlinie 1371 erlosch, blühte der Zweig Rietberg (s. d.) bis 1564. Die Grafschaft war fortan ein zum sogen. Werlschen Quartier gehöriger Teil des Kölner Herzogtums Westfalen, wurde mit diesem 1802 an Hessen [* 11] abgetreten und kam ebenso 1815 an Preußen. [* 12]
Vgl. v. Lilien,
[* 13] Statistik des Kreises Arnsberg
(Arnsb. 1876). -
Der Landgerichtsbezirk Arnsberg
umfaßt die 19 Amtsgerichte zu Arnsberg
, Attendorn, Balve, Berleburg, Bigge, Brilon, Burbach, Förde, Fredeburg,
Hilchenbach, Kirchhundem, Laasphe, Marsberg, Medebach, Meschede, Neheim, Olpe, Siegen
[* 14] und Warstein.
Der Regierungsbezirk Arnsberg
(s. Karte »Westfalen«) umfaßt 7697 qkm (139,81 QM.) mit
(1880) 1,068,141 Einw., davon 592,785 Evangelische, 461,996 Katholiken und 9495 Juden, und zerfällt in die 16 Kreise:
QKilom. | QMeilen | Einwohner | Einw. auf 1 QKil. | |
---|---|---|---|---|
Alten | 664 | 12.07 | 66![]() |
100 |
Arnsberg | 677 | 12.29 | 40![]() |
60 |
Bochum (Stadt) | 6 | ↘ | 33![]() |
- |
Bochum (Land) | 354 | 6.52 | 203![]() |
575 |
Brilon | 789 | 14.33 | 37![]() |
48 |
Dortmund (Stadt) | 28 | ↘ | 66![]() |
- |
Dortmund (Land) | 415 | 8.04 | 117![]() |
282 |
Hagen | 417 | 7.57 | 125![]() |
300 |
Hamm | 453 | 8.22 | 67![]() |
148 |
Iserlohn | 331 | 6.01 | 61![]() |
184 |
Lippstadt | 500 | 9.08 | 37![]() |
74 |
Meschede | 781 | 14.18 | 35![]() |
45 |
Olpe | 618 | 11.22 | 34![]() |
55 |
Siegen | 647 | 11.74 | 71![]() |
110 |
Soest | 530 | 9.62 | 51![]() |
96 |
Wittgenstein | 487 | 8.90 | 20![]() |
42 |