Arnika
(Wohlverlei, Fallkraut, Engelskraut, lat. Arnica montana, franz. l'arnique des montagnes; engl. Mountain Arnica; Panacea). - Von dieser bekannten Pflanze der mitteleuropäischen Gebirge werden die Blüten und die Wurzeln medizinisch verwendet, während die Blätter nur seltener benutzt werden. Die Arnikawurzel (radix Arnicae) sammelt man mit dem Wurzelstock und (zur Verhütung von Verwechslungen mit den Wurzeln andrer Kompositen) mit den untersten, an den Stielen am Grunde scheidenartig verwachsenen Blättern.
Der Wurzelstock hat ungefähr die Dicke eines Federkiels, ist höckerig und nur an einer Seite, nicht ringsum, mit zahlreichen, strohhalmdicken, blaßbraunen Wurzelfasern besetzt. Der Geruch der Wurzel ist unangenehm aromatisch, der Geschmack scharf und bitter. Die Wurzel enthält als wirksame Bestandteile ätherisches Öl (Arnikaöl, Oleum Arnicae), einen Bitterstoff (Arnicin) und Gerbsäure. Die Arnikablätter (folia Arnicae, herba Arnicae) sind länglich ganzrandig, von schwachem Geruch, aber scharf bitterem Geschmack. Die Arnikablüten (flores Arnicae) bilden ein allgemein verbreitetes Volksarzneimittel, namentlich der alkoholische Auszug derselben die Arnikatinktur (Tinctura Arnicae) der Apotheken. Die von einem zweireihigen grünen Hüllkelch umschlossenen Blüten sind
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zweierlei Art, Strahlblütchen und Scheibenblütchen. Die ersteren, außen am Rande herumstehend, sind zungenförmig, goldgelb oder orangegelb, dreizähnig und neunnervig. Die innenstehenden Scheibenblütchen sind röhrenförmig und fünfspaltig. Man sammelt die Blüten teils mit, teils ohne den Hüllkelch. Der Geruch der Blüten ist angenehm aromatisch; sie enthalten ein ätherisches Öl, welches von dem der Wurzel einen etwas abweichenden Geruch besitzt. Nach Amerika findet ein ziemlich beträchtlicher Export statt. - Die Einfuhr der Wurzeln, Blüten und Blätter ist zollfrei. Arnikaöl und alkoholhaltige Tinktur s. Nr. 5 a des Tarifs im Anh.