Arnica
Arzneipflanzen I

* 8
Arzneipflanzen I.
Rupp.
(Wohlverleih),
Gattung aus der
Familie der
Kompositen,
[* 2] perennierende
Kräuter mit meist einfachem oder wenig
ästigem
Stengel,
[* 3] gegenständigen, ganzrandigen oder gezahnten Blättern, großen, langgestielten, einzeln endständigen,
gelbblütigen
Köpfchen und
fast linealischen
Achenen.
Zehn
Arten in
Europa,
[* 4]
Asien
[* 5] und
Nordamerika.
[* 6] Arnica
montana L. (Bergwohlverleih,
Fall-,
Engel-, Johannisblumenkraut,
Mönchs-,
Mutterwurz, s. Tafel
»Arzneipflanzen
[* 7] I«),
[* 8]
auf Wiesen der süd- und mitteleuropäischen Gebirge, in Norddeutschland in der Ebene, auch auf Labrador, besitzt einen schief in der Erde liegenden, meist einfachen Wurzelstock, einen einfachen Stengel mit wenigen länglich-eiförmigen, ganzrandigen Blättern und oft an 5 cm im Durchmesser haltenden, dunkel goldgelben Blütenkörbchen. Die Wurzel [* 9] riecht schwach aromatisch, schmeckt anhaltend scharf gewürzhaft, etwas bitterlich; sie enthält Gerbstoff, Harz, Fett, gelbliches ätherisches Öl und Arnicin.
Die
Blüten, welche eigentümlich, schwach, nicht unangenehm riechen, enthalten neben Arnicin ein besonderes kamillenartig
riechendes ätherisches
Öl. Die Arnica
scheint als Volksmittel seit langem in
Gebrauch zu sein, zu allgemeiner medizinischer Anwendung
kam sie aber erst im vorigen
Jahrhundert; sie genoß einen außerordentlichen
Ruf, geriet aber sehr bald
wieder in Vergessenheit. Arnikatinktur, als Volksheilmittel durch Auspressen der ganzen blühenden
Pflanze und Mischen des
Saftes mit
Spiritus,
[* 10] in den
Apotheken durch achttägiges
Digerieren von 1 Teil
Blüten mit 10 Teilen
Spiritus gewonnen, wird zu
Umschlägen bei Blutextravasaten und
Quetschungen sowie als Wundheilmittel sehr gerühmt.