Arnault
(spr. -noh), Antoine Vincent, franz. Dichter, geb. zu Paris, [* 2] machte sich durch die Tragödien «Marius à Minturnes (1791) und »Lucrèce» (1792) bekannt. Von kurzem Aufenthalt im Ausland während der Schreckenszeit 1793 zurückgekehrt, gewann er bald die Gunst Bonapartes. Als Mitglied des Instituts, seit 1808 als Generalsekretär der Universität schrieb er Tragödien im klassischen Stile: «Blanche et Moncassin ou les Vénitiens» (1799),
«Germanicus» (1817) u. s. w. Die zweite
Rückkehr der
Bourbonen trieb Arnault
nach
Brüssel
[* 3] ins Exil; 1819 kehrte er heim. 1813 veröffentlichte er sechs
Bücher Fabeln
eigener Erfindung, in denen er sich mit Erfolg bemühte,
Lafontaine nicht nachzuahmen; zwei kamen in
Brüssel (1815) hinzu,
in denen sich die Bitterkeit polit. Satire der lehrhaften
Tendenz beimischte (8
Bücher «Fables et
Poésies»,
1826; «Fables nouvelles», 1834). Überzeugter
Vertreter des Klassicismus, bekämpfte er mit
Andrieux die
Romantiker.
Doch zeigen seine letzten
Trauerspiele
«Guillaume de Nassau» (1826) und «Le
[* 4] proscrit, ou les Guelfes et les
Gibelins» (1828) in der Stoffwahl ein Zugeständnis an sie. Für seine «Vie
politique et militaire de Napoléon» (3 Bde.,
Par. 1822-26) hatte ihn der
Kaiser voraus mit einem Legat von 100000
Frs. bedacht. Seit 1829 wieder Mitglied, seit 1833 Sekretär
[* 5] der
Akademie, starb Arnault
zu Goderville bei
Havre.
[* 6] Kurz vorher erschienen: «Souvenirs d'un sexagénaire» (4
Tle., Par.
1833),
die Ergänzung seiner «Souvenirs et regrets d'un vieil auteur dramatique» (1829). Seine «Œuvres» erschienen 1824-27 (8 Bde., Paris).
Von seinen
Söhnen ward der älteste, Emile Lucien Arnault
, geb. zu Versailles,
[* 7] ebenfalls
als Dichter bekannt. Er war 1810 Intendant von Illyrien, während der
Hundert Tage
Präfekt. Von der Juliregierung wieder angestellt,
trat er 1848 ins Privatleben und starb zu
Paris. Besondern Beifall erwarb die
Tragödie
«Régulus», 1822 aufgeführt.
Eine Gesamtausgabe seiner
Dramen besorgte François (3 Bde., Par. 1865 fg.).