Arnauld
(spr. -noh),
Antoine, genannt der große Arnauld
, geb. studierte die
Rechte, dann
Theologie, wurde 1641 Priester, 1643 Mitglied
der
Sorbonne, 1648 Einsiedler in
Port-Royal des Champs. Er starb bei
Lüttich.
[* 2] In allen Streitigkeiten gegen
Jesuiten,
Klerus und Regierung war er der anerkannte Wortführer der Jansenisten (s. d.).
Gegen die jesuitische Laxheit in der Erteilung des
Sakraments schrieb er
«De la fréquente communion» (Par. 1643); gegen die
Jesuitenmoral «La morale pratique des Jésuites», «La
théologie morale des Jésuites» (ebd. 1650);
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mit seinem freunde Nicole: «La perpétuité de la foi de l'eglise catholique défendue»
(3 Bde., ebd. 1669-72). Die erstern Werke, bald in zahlreichen
Ausgaben verbreitet, erregten den Zorn der Jesuiten, das letzte den der Reformierten; jene zwangen ihn 1679 zur Flucht in die
Niederlande,
[* 4] diese antworteten ihm in heftigen Streitschriften. (S. Claude.) Seine «Œuvres»
gab der Abt von Hautefage (48 Tle. in 45 Bdn., Lausanne
[* 5] 1775-83) heraus, über seinen litterar.
Kampf mit den Jesuiten vgl. Reusch, Der Index der verbotenen Bücher, Bd. 2 (Bonn
[* 6] 1885). - Sein Bruder, Robert Arnauld
d'Andilly,
geb. 1588, gest. ist als Verfasser
von Erbauungsschriften und durch Übersetzungen des Josephus und des Juan Davila als einer der besten franz. Stilisten bekannt.
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Vgl. Barin, La vérité sur les Arnauld
(2 Bde., Par.
1847).