Arnaboldi
,
Alessandro, ital.
Lyriker, geb. zu
Mailand,
[* 2] studierte die
Rechte in
Pavia und widmete sich dann
der Beamtenlaufbahn, bis ihn 1873 ein Augenleiden zwang, seine
Stelle als
Sekretär
[* 3] bei der
Mailänder Kommunalbehörde aufzugeben.
Seitdem lebt er zurückgezogen in der
Nähe von
Mailand. Arnaboldi
ist bisher nur mit einem einzigen
Band:
[* 4]
»Versi«
(1872), hervorgetreten, der jedoch genügte, ihm einen geachteten
Namen in der zeitgenössischen Litteratur seines Vaterlands
zu verschaffen.
Der Erfolg des
Buches war ein außerordentlicher; man reihte den Dichter einem
Manzoni und
Leopardi an, und
Dall' Ongaro nannte
ihn nach
Lesung der
»Versi« den »größten der lebenden Dichter
Italiens«.
[* 5] Indessen rief der erste
Enthusiasmus
eine
Reaktion hervor; die
Kritik begann Arnaboldi
scharf mitzunehmen, und
Professor Rondani in
Parma
[* 6] schrieb eine eigne
Broschüre gegen
ihn: »A proposito di un nuovo poeta« (1873).
Immerhin bleibt den auch eine warme
Begeisterung für
deutsche Litteratur (insbesondere für
Goethe) auszeichnet,
ein hochbegabter
Poet, ernsten
Strebens, edel und gediegen nach
Inhalt und Form, und man sieht einer zweiten Sammlung lyrischer
Spenden erwartungsvoll entgegen.