Armorica
,
Land, s. Aremorica.
Armorica
85 Wörter, 603 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Armorica,
Land, s. Aremorica.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Armorica,
richtiger Aremorica (d. i. Land am Meere), kelt. Name des westl. Galliens, vorzugsweise des
Strichs zwischen den Mündungen der Seine und Loire (Normandie und Bretagne). Doch nennt Plinius auch Aquitanien Armorica.
Nachher ward
der Name auf das seit dem 5. nachchristl. Jahrhundert durch brit. Inselkelten, die vor den Angelsachsen wichen, besetzte und
Britannia minor (Bretagne) genannte Land beschränkt, dessen Bewohner, der Bund der Armoriker, sich 420 für
unabhängig von der röm. Herrschaft erklärten und 497 des Frankenkönigs Chlodwig Oberhoheit
anerkannten.
(Armorica, v. kelt. are-mor, »vor dem Meer«),
die nordwestliche Küste Galliens zwischen Sequana (Seine) und Liger (Loire), also die heutigen Landschaften Normandie und Bretagne. Als Völker dieser Gegenden nennt Cäsar die Veneti, Curiosolites, Redones, Caleti, Osismii, Unelli und Lexovii, wozu noch die Abrincatui, Viducasses und Bajucasses kamen, meist seegewohnte Völker. Zu Anfang des 5. Jahrh., unter dem Kaiser Honorius, bildeten die aremorischen Häuptlinge und Städte zum Schutz wider die Einfälle der Germanen einen Bund, der bis zur Eroberung des Landes durch den Frankenkönig Chlodwig um 500 bestand. Bald darauf wanderten viele von den Angelsachsen verdrängte Briten ein, wovon das Land den Namen Bretagne erhielt.