Armand
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Schriftsteller, s. Strubberg.
Armand
105 Wörter, 671 Zeichen
Armand,
Schriftsteller, s. Strubberg.
1) Friedrich August, unter dem Pseudonym Armand bekannter Schriftsteller, geb. zu Kassel, [* 3] trat, zum Kaufmannsstand bestimmt, in ein amerikanisches Haus in Bremen [* 4] ein, durchstreifte dann jahrelang Amerika [* 5] nach allen Richtungen, übernahm später unter schwierigen Verhältnissen das Direktorium des »Deutschen Fürstenvereins in Texas«, machte die Feldzüge gegen Mexiko [* 6] mit und kehrte 1854 nach Deutschland [* 7] zurück. Er starb in Gelnhausen. [* 8] S. hat seine Erlebnisse und Beobachtungen in einer Reihe von Werken ¶
dargelegt, die eine Zwittergattung von Roman und ethnographischer Schilderung bilden, und von denen die Skizzen »Bis in die Wildnis« (Berl. 1858, 4 Bde.; 2. Aufl. 1863) das meiste Aufsehen erregten, der Roman »Sklaverei in Amerika« (Hannov. 1862, 3 Bde.) dagegen das meiste poetische Leben hat. Von den übrigen nennen wir nur: »Amerikanische Jagd- und Reiseabenteuer« (Stuttg. 1858, 2. Aufl. 1876);
»An der Indianergrenze« (Hannov. 1859, 4 Bde.),
in ethnographischer Hinsicht das lehrreichste Werk, und die beliebte Jugendschrift »Karl Scharnhorst« (3. Aufl., das. 1887).
Zuletzt veröffentlichte er zwei Dramen: »Der Freigeist« (Kassel 1883) und »Der Quadrone« (das. 1885).
2) Otto von, preuß. General, geb. zu Lübbecke in Westfalen, [* 10] wurde im Kadettenkorps erzogen und trat 1839 als Sekondeleutnant in die Armee ein. Nachdem er die Kriegsakademie besucht hatte, wirkte er 1846-49 als Lehrer am Kadettenkorps, nahm 1849 am badischen Feldzug teil, ward dann im topographischen Büreau des Generalstabs beschäftigt und, nachdem er zwei Jahre zur Erlernung der französischen Sprache [* 11] in Paris [* 12] zugebracht hatte, 1854 als Hauptmann in den Großen Generalstab versetzt. Er wurde dem Militärgouvernement am Rhein beigegeben, an dessen Spitze der Prinz von Preußen [* 13] (Kaiser Wilhelm I.) stand, und erhielt 1858 den Adelstitel und den Majorsrang. Im Jahr 1861 wurde er Flügeladjutant des Königs und Lehrer an der Kriegsakademie.
Als Oberstleutnant gehörte er 1863 der internationalen Militärkommission in Serbien [* 14] an, nahm am dänischen Feldzug, namentlich an der Erstürmung der Düppeler Schanzen, teil, ward 1865 Oberst und Kommandeur des 4. Gardegrenadierregiments in Koblenz, [* 15] an dessen Spitze er 1866 den böhmischen Feldzug mitmachte, und befehligte 1870-71 die 30. Infanteriebrigade im 8. Korps vor Metz, [* 16] bei Amiens, [* 17] Bapaume und St.-Quentin. Nach Beendigung des Kriegs organisierte er die Landwehrbehörden in Elsaß-Lothringen [* 18] und erhielt 1873 als Generalleutnant das Kommando der 19. Division. Im November 1880 wurde er zum Generalinspekteur des Militärerziehungs- und Bildungswesens und 1883 zum General der Infanterie ernannt.