Arm
Arm (mechanisch) - Arm

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Seite 51.889. (lat.
Brachium), der
Name für die obern (vordern) Extremitäten des
Menschen und der mit
Händen versehenen Säugetiere.
Der Arm
besteht aus der Schulter, dem Oberarm, dem
Vorderarm und der
Hand.
[* 2] Der Schultergürtel wird durch zwei
¶
mehr
Knochen,
[* 4] Schlüsselbein und Schulterbein, gebildet, das des Oberarms
aus einem einzigen festen Röhrenknochen (Humerus), das
des Vorderarms aus zweien, dem Ellbogenknochen (Ula) und der Speiche (Radius), das der Hand aus 8 Handwurzelknochen, 5 Mittelhandknochen
und 14 Fingergliederknochen. (S. die Tafel: Das Skelett
[* 5] des Menschen.) Durch sein freies Schultergelenk ist der
Arm
die beweglichste Extremität und vorzugsweise Greifwerkzeug. Bei den Affen
[* 6] dient er noch mehr oder minder als Stütze des
Körpers bei der Ortsbewegung,
[* 7] während bei dem Menschen diese Funktion nur den untern Gliedmaßen zufällt.
Windvogel - Winkel

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Winkel.
Diese Trennung der Funktionen und der bewegliche Bau der Hand (s. d.) ist eine Bedingung der Geschicklichkeit
und Kunstfertigkeit des Menschengeschlechts. Die Bildung und Zahl der Knochen, welche den Arm
zusammensetzen, entspricht der
Bildung des Beins; die verschiedene Stellung der Gelenke, z.B. Knie und Ellbogen, ist durch eine Drehung des Oberarm
knochens um
seine Achse bedingt, die beim Menschen einen rechten Winkel
[* 8] beträgt. Die Muskeln,
[* 9] welche den Arm
im ganzen
bewegen, liegen an Brust, Rücken und Schulter; die den Unterarm
bewegenden am Oberarme, die die Hand (im ganzen) in Bewegung
setzenden am Unterarm
, und zwar letztere beiden Gruppen so verteilt, daß die Beugemuskeln an der innern, die Streckmuskeln
an der äußern Seite angebracht sind.
Als ein besonders vorspringender und deutlicher Muskel ist der an der Innenseite des Oberarms
gelegene
Musculus biceps zu nennen, welcher bei starker Beugung des
[* 10] Ellbogengelenks sehr stark anschwillt; man hat sich gewöhnt, nach
seiner Fülle und Prallheit die Entwicklung des Muskelsystems überhaupt zu beurteilen. In der Achselhöhle treten die großen
Gefäß- und Nervenstämme vom Rumpfe an den Arm
hinüber und laufen an der Innenseite des
Musculus biceps herab.
Haut (anatomisch)

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Haut.
Die große Schlagader teilt sich an der Innenseite des Ellbogengelenks in zwei Äste, deren einer an der Kleinfingerseite,
der andere an der Daumenseite des Unterarms
her abläuft. Letzterer liegt in der Nähe der Hand so nahe
der Haut,
[* 11] daß sein Pulsschlag besonders deutlich zu fühlen ist. Die Venen des Arm
liegen teils neben den Pulsadern, teils
verlaufen sie dicht unter der Haut. Von den Nervenstämmen des Arm
, welche von den vier untern Halsnervenpaaren entspringen,
liegt besonders der sog. Ellbogennerv (Nervus ulnaris) stellenweise sehr oberflächlich, so z. B. in der
Furche zwischen dem mittlern und innern Ellbogenknöchel, daher ein Stoß dort heftige Schmerzen macht. (S. Ellbogen.)