Arlesheim.
Bezirk des Kantons Baselland mit 9567,1 ha Fläche und (1900) ca. 25000 Ew. (1880: 19972; 1888: 21903), das heisst 261 Ew. auf den km2. Die Fläche verteilt sich auf:
ha | |
---|---|
Wald | 2617.2 |
Felder, Wiesen | 6272 |
Reben | 230.9 |
Wege, Eisenbahnen, Wasserläufe etc. | 447 |
Von den Waldungen gehören 1965 ha den Gemeinden und Korporationen, 653 ha sind in Privatbesitz.
Der Bezirk setzt sich aus folgenden 16 Gemeinden zusammen:
Aesch,
Allschwil, Arlesheim
(Bezirkshauptort),
Benken, Biel,
Binningen,
Birsfelden,
Bottmingen,
Ettingen,
Mönchenstein,
Muttenz,
Oberwil,
Pfeffingen,
Reinach,
Schönenbuch und
Therwil. Die neun kathol.
Gemeinden
Aesch,
Allschwil, Arlesheim
,
Ettingen,
Oberwil,
Pfeffingen,
Reinach,
Schönenbuch und
Therwil kamen erst 1815 nach den
Beschlüssen des Wiener Kongresses an Basel
und bildeten vorher einen Teil der bischöflichen
Herrschaft
Birseck, unter welchem Namen
sie wohl auch heute noch zusammengefasst werden. Die Bewohner der übrigen sieben Gemeinden sind reform. Confession. Der
Bezirk wird durchquert von
der Strasse
Delsberg-Basel und den Kantonalstrassen
Gempen-Benken,
Ettingen-Basel,
Aesch-Reinach-Basel.
Unter eidgenössischer Aufsicht standen im Bezirk 1889: 10 und 1899: 32 Fabrikbetriebe; es sind hauptsächlich Ziegeleien, Mühlen, mechanische Schreinereien und eine Fabrik elektrischer Apparate.
Viehstatistik: | 1876 | 1886 | 1896 |
---|---|---|---|
Hornvieh | 3691 | 3885 | 4429 |
Pferde | 747 | 812 | 981 |
Schweine | 1179 | 1852 | 2690 |
Ziegen | 694 | 990 | 1086 |
Schafe | 638 | 804 | 661 |
Bienenstöcke | 933 | 839 | 1219 |
In physisch-geographischer Hinsicht unterscheidet man zwei verschiedene Landesteile: das von der Birs durchflossene und von der Jurabahn benützte Birsthal und das vom Birsig entwässerte und der Birsigthalbahn benützte Leimenthal. Beide Thäler sind aufgefüllt durch die Erosionsprodukte des Niederterrassenschotters. Die 80-100 m über dem Birsigthal liegenden, welligen Plateaus von Bruderholz und Schönenbuch bestehen aus Ablagerungen des Tertiärs und sind mit Glacialschutt und Löss bedeckt.
Der letztere, in tiefern Lagen lehmig, ist mehrfach in die Thalböden hinabgespühlt worden, was z. B. für das Leimenthal namengebend geworden ist. Zahlreiche Ziegeleien beuten diesen Lösslehm u. den tertiären Septarienthon aus. Das Birsthal wird im O. vom Rand des gegen das Rheinthal sich ziehenden Tafeljura begrenzt. Hier mehrere Steinbrüche im Dogger. In den s. Teil des Bezirkes greifen noch die ö. Verzweigungen der Ketten von Landskron und des Blauen über.