Arlecchīno
(ital., spr. -lekihno), komische Maske, s. Harlekin. ^[= # (franz. Arlequin, ital. Arlecchino), eine der komischen Masken des italienischen Lustspiels, ...]
Arlecchino
229 Wörter, 1'629 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(ital., spr. -lekihno), komische Maske, s. Harlekin. ^[= # (franz. Arlequin, ital. Arlecchino), eine der komischen Masken des italienischen Lustspiels, ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Arlecchino
(spr. -ekkihno, frz. Arlequin), eine der komischen
Masken
[* 3] im national-ital. Stegreifspiele, der Commedia dell' arte (s. d.).
Der annehmbarste der zahlreichen Herleitungsversuche des Namens ist derjenige, der ihn mit dem alten franz. hellequin (Höllenspuk,
besonders wilder Jäger) in Verbindung bringt. Arlecchino
erscheint in knappanliegender Tracht, die aus Tuchläppchen aller Farben zusammengestickt
ist, mit kurzgeschnittenem Haar,
[* 4] oft mit einer schwarzen Halblarve, leicht beschuht, ein hölzernes Schwert im Gürtel.
[* 5]
Die Herkunft dieser wie anderer volkstümlicher Masken aus den altröm. Mimen oder Atellanen (s. d.) ist sehr zweifelhaft. Arlecchino
stammt
aus Bergamo, dessen Mundart er in der ältern Zeit spricht, und gehört zu den Zanni, d. i. den possenhaften
Bedientenrollen; gewöhnlich ist er einfältig, zuweilen dummpfiffig und boshaft gegen die beiden andern Typen der Commedia
dell' arte, Pantalone und Dottore. Mit dem ital. Lustspiel kam der Arlecchino
um 1579 nach Frankreich, wo er bis in die ersten Jahrzehnte
des 19. Jahrh. im Ballett fortlebte; ebenso verdrängte er als Harlekin Ende des 17. in Deutschland
[* 6] den
Hanswurst (s. d.). In Italien
[* 7] (s. Bertinazzi) ist er noch vorhanden, besonders im Marionettentheater.
Manteau d'Arlequin heißt auf den Theatern die gemalte Draperie, die, dicht hinter dem Vorhange, den ganzen Bühnenraum umschließt. Vielleicht bezeichnete dieser Name ursprünglich den Ort, wo sich im alten Mysterium der Höllenrachen befand und der hellequin erschien. -
Vgl. Wesselofsky im «Giornale storico della Lett. Ital.» XI.