Arkade
(v. lat. arcus, »Bogen«), [* 2]
ein durch mehrere aneinander oder hintereinander gereihte, auf
Säulen,
[* 3]
Pfeilern oder
Säulen und
Pfeilern ruhende Bogenstellungen gebildeter
Gang,
[* 4] welcher wenigstens nach einer Längsseite
hin geöffnet ist. Befindet er sich in einem höher gelegenen
Stockwerk, so nennt man ihn wohl auch
Galerie. Die Anwendung
der Arkaden
reicht in die ältesten Anfänge der
Baukunst
[* 5] hinauf.
Schon in
Indien, wo sie wohl durch das
Bedürfnis des
Schattens hervorgerufen wurden, wie auch in den
Tempeln und
Palästen der alten Ägypter spielen Säulengänge
und Arkaden
eine große
Rolle.
Griechen und
Römer
[* 6] gaben ihnen die weiteste Anwendung; nicht bloß die öffentlichen
Plätze für
Volksversammlungen und
Spiele
sowie die
Orte, wo ihre
Philosophen lehrten, waren mit Bogengängen umgeben, sondern auch
Straßen und
Märkte
häufig mit solchen umsäumt. Von den
Römern verbreitete sich ihre Anwendung weiter in das nördliche
Europa,
[* 7] diente aber
hier mehr der Zierde und dem
Luxus als dem
Bedürfnis. Die altchristliche
Baukunst trennte das Hauptschiff der
Basiliken von
deren Seitenschiffen durch Arkaden
, das
Mittelalter erweiterte im romanischen
Stil sie bereits zum
Kreuzgang,
welcher eine auf dem
Grundriß eines
Quadrats ringsherum geführte Arkade
ist; die Gotik, wie der romanische und schon der römische
Stil, kennt sie auch in miniaturmäßiger Auffassung als architektonisches
Ornament. Auf dem Gebiet der Städtearchitektur
finden wir sie im
Mittelalter als
Laube im Parterregeschoß der
Häuser von
Städten wie
Braunschweig
[* 8] und
Bern
[* 9] ausgebildet und namentlich vor Rathäusern, wie in
Bremen
[* 10] und
Köln
[* 11] (sogen. Ratslauben), und andern
¶
mehr
öffentlichen Gebäuden (z. B. in der ehemaligen Gerichtslaube in Berlin).
[* 13] Prachtvoll ist die Arkade
narchitektur in dem maurischen
Stil ausgebildet, wie er in den Bauten der Alhambra vertreten ist. An Prachtgebäuden werden die durch die Pilaster auf der
innern Mauerfläche gebildeten Nischenräume mit Malerei verziert; das schönste Beispiel einer solchen Dekoration aus
neuester Zeit sind die Arkaden
des Hofgartens in München.
[* 14] (S. Tafel »Baukunst VI«,
[* 15] Fig. 1, 12, 13; Taf. VII.,
[* 12]
Fig.
1; Taf. VIII,
[* 12]
Fig. 5, 15.)