Arkade
(vom lat. «arcus»,
Bogen),
[* 2] eine fortlaufende Reihe von
Bogen, die auf Stützen, Pfeilern oder
Säulen
[* 3] ruhen, weiterhin die ganze
Bogenstellung und der davon eingefaßte Raum. Sie unterscheidet sich von der
Kolonnade (s. d.) dadurch,
daß diese eine Säulenstellung oder Säulenhalle, die Arkade
aber eine Bogenhalle, wenn auch eine auf
Säulen ruhende bildet.
Die Arkade
kommt in der röm.
Baukunst
[* 4] zuerst vor, erscheint aber besonders häufig im Mittelalter und der
Renaissance. So als
Trennung der Schiffe
[* 5] der
Kirchen, als Schmuck der Façaden, an Kreuzgängen u. s. w. Oft wird sie auch
nur dekorativ verwendet, indem Stütze und
Bogen nur als
Blenden an undurchbrochenen
Mauern oder als Umrahmung von Fenstern
erscheinen (Blendarkade
, Scheinarkade).
Gleichfalls vorzugsweise als Schmuck dienten die Zwergarkaden
, die zuerst unter dem Hauptgesims am
Chor
von roman.
Kirchen auftreten. In manchen
Städten ziehen sich Arkade
längs der Erdgeschosse der Häuser hin, wie besonders in
Bologna; doch treten sie auch vielfach in deutschen
Städten auf, z. B. in Bern.
[* 6] Hier werden sie Lauben genannt. Als öffentliche
Wandelgänge dienen auch die großen in manchen ital.
Städten, dort
Loggia (s. d.) genannt. Mit diesem
Namen bezeichnet man auch die in die obern
Stockwerke der ital.
Paläste und
Wohnhäuser
[* 7] eingefügten kleinern Arkade.
Die spätere
Renaissance hat sich bemüht, die Verhältnislehre der Arkade
festzustellen und ihre Formen in das Schema der Säulenordnungen
(s. d.) einzufügen. Die moderne Kunst hat sich dagegen wieder
die volle
Freiheit in Verwendung der verschiedenartigsten Arkade
gesichert.