, ein
Territorium der
Vereinigten Staaten
[* 2] von
Nordamerika,
[* 3] zwischen 31 bis 37°
nördl.
Br. und 109 bis 114° 40' westl. L. gelegen, grenzt im O. an
New Mexico, im N. an
Utah, im
W. an
Nevada und
Kalifornien
(von denen es durch den untern Coloradofluß getrennt wird), im
S. an den mexikanischen
StaatSonora und hat einen Flächeninhalt
von 292,709 qkm (5216 QM.). Es ist seiner Hauptmasse nach ein
Tafelland, 1000-2400 m hoch, von tiefen
Cañons durchfurcht und von einzelnen
Bergen
[* 4] überragt, unter denen der vulkanische
San Francisco (3825 m) der höchste ist.
Nach
SW. fällt dieses
Hochland in die vom untern
Gila durchzogene
Wüste ab. Das
Klima
[* 5] ist dem
Ackerbau nicht
günstig. Denn abgesehen von täglichen Temperaturschwankungen bis zu 42°, ist der Regenfall so gering, daß selbst in den
fruchtbaren Alluvialthälern der
Ackerbau nur bei
Berieselung günstige
Resultate ergibt. Dazu kommt nun noch der wenig regsame
Geist der
Bevölkerung;
[* 6] von den (1880) 61,801 Einw. waren 24,854
Indianer, nur 35,160
Weiße, fast zur Hälfte
spanisch redende Einwanderer aus Mexico und 1632
Chinesen.
Schon erscheinen in Arizona 19
Zeitungen. Hauptort ist
Tucson (s. d.). Das Land, 1687 durch die
Jesuiten von
Sonora aus entdeckt, war
schon zu Anfang des 18. Jahrh. mit zahlreichen spanischen und indianischen
Ackerbauansiedelungen (besonders im
Thal
[* 17] des
Rio
[* 18]
Gila, am
RioVerde, am
Salinas) bedeckt und mit einem ausgedehnten
System von Bewässerungskanälen
versehen, bis ein
Krieg der
Apatschen gegen die
Spanier ausbrach, der mit Vertreibung der
Weißen und mit Vernichtung aller
Kultur
im Land endigte. Im J. 1848 mit
New Mexico an die
Vereinigten Staaten abgetreten, ward es 1863 als
Territorium
organisiert.
Vgl. Cozzens,Arizona and
New Mexico (2. Aufl., Lond. 1875);
Territorium der Vereinigten Staaten von Amerika
[* 19] zwischen 31 und 37° nördl. Br. und 109 bis 114° 40' westl.
L. von Greenwich, grenzt im O. an Neumexiko, im N. an Utah, im W. an Nevada und Kalifornien, im S. an Mexiko
[* 20] und umfaßt 292 709 qkm.
Es ist meist Hochebene mit tiefen Cañons, die nach SW. in die vom untern Gila durchzogene Wüste abfällt.
Die Hauptgebirgszüge, die bis zu 2500 m aufsteigen, laufen meist von NW. nach SO.;
der San Francisco, ein großer vulkanischer Kegel, erhebt sich bis 3900 m. Die Hauptflüsse sind der Colorado (s. d.)
und der Gila (s. d.). Der Regenfall ist äußerst gering, die Hitze übersteigt im
mittlern und nördl. Teil nicht oft 32° C., im S. dagegen sind Temperaturen von 45° C keine Seltenheit.
Der großen Trockenheit der Luft wegen macht sich jedoch die Hitze nicht so fühlbar. Die Bevölkerung betrug 1880: 40 440,
darunter 35 160 Weiße, 155 Farbige, 1632 Chinesen und 3493 seßhafte Indianer, wozu noch etwa 14000 uncivilisierte Indianer
kamen, 1890: 59 620 (0,2 auf 1 qkm), darunter etwa 3000 Deutsche.
[* 21] Die Indianer-Reservation bedeckt 26 058 qkm. Der Bergbau
erstreckt sich auf Gold, Silber, Kupfer, Blei, namentlich auf die beiden erstgenannten, auch finden sich
Quecksilber, Eisen und Kohlen.
Die Ausbeute an Gold und Silber betrug (1887) 5 771 555 Doll.; 1890 gab es 518 450 Rinder, 593 643 Schafe, 15 780 Pferde und 5921 Schweine.
Seit 1880 hat die Viehzucht bedeutend zugenommen; die Zahl der Rinder betrug (1880) 76 524 Stück. Der Ackerbau
ist von der künstlichen Bewässerung abhängig, die in den letzten Jahren auf mehr als 60000 Acres ausgedehnt wurde. Die Ernte
[* 22] betrug (1886) 429000 Bushel Gerste
[* 23] zu 386 100 Doll., 297000 Bushel Weizen zu 276 210 Doll., 24 098 t Heu zu 355 466 Doll.,
für 97000 Doll. Kartoffeln und 53000 Doll. Mais. Im N. wird von der Atlantic-, im S. von der Southern-Pacificbahn
durchzogen. Von den beiden Hauptlinien gehen nordsüdl. Bahnen in die Mitte des Territoriums hinein. Die Gesamtlänge der Bahnen
betrug (1890) 1765 km. Arizona ist in 11 Counties geteilt; Hauptstadt ist Phoenix (s. d.). - Zerstreut durch
ganz Arizona finden sich die Spuren früherer Bewohner, unter denen namentlich die Felsenwohnungen (cliff dwellings) eigenartig
sind.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrh. war Arizona unter span.
Herrschaft gut bevölkert und mit Bewässerungskanälen versehen. Ein Aufstand der Indianer vertrieb jedoch die Weißen und
die Civilisation verschwand bis auf wenige Spuren. 1848 wurde das Gebiet mit Neumexiko von Mexiko an die
Vereinigten Staaten von Amerika abgetreten, der Teil südlich vom Gila
jedoch erst 1853 käuflich erworben. Die Raubzüge der
Indianer haben der Besiedelung sehr geschadet, und namentlich die Apachen haben den Truppen viel zu schaffen gemacht. Das Territorium
steht noch unter der Gesetzgebungsgewalt des Kongresses (Gesetz vom und sendet einen Delegierten ohne Stimme zum
Kongreß; die Gesetzgebende Versammlung besteht aus einem Rat von 9 und einem Repräsentantenhaus von 18 Mitgliedern. -