von
Samos, Astronom in der ersten Hälfte des
3. Jahrh.
v. Chr. Seine Werke sind sämtlich
verloren bis auf eine kleine
Schrift «Von der
Größe und den Entfernungen der
Sonne
[* 2] und des Mondes» (zuerst lateinisch hg.
von
Valla, Vened. 1498; dann griechisch von Wallis,
Oxf. 1688, von Nizze, Strals.
1856; deutsch von
Nokk, Freiburg
[* 3] 1854). Aristarchus zeigt darin die Methode, das Verhältnis der Entfernungen der
Sonne und
des Mondes von der Erde durch den Winkel
[* 4] zu bestimmen, den beide Gestirne in dem
Auge
[* 5] des Beobachters zu der Zeit bilden,
in welcher der Mond
[* 6] halb beleuchtet erscheint, und in der daher der Winkel an dem Monde ein rechter ist. Er fand
die Entfernung der
Sonne 19mal größer als die des Mondes; dieses Resultat wurde durch das ganze Mittelalter hindurch als
gültig beibehalten. Nach dem Zeugnisse der Alten bestimmte er den scheinbaren Dnrchmesser der
Sonne auf 30 Minuten und lehrte
zuerst die
Bewegung der Erde um die
Sonne.
aus Samothrake, der größte alexandrinische
Grammatiker, lebte zu
Alexandria um 170
v. Chr.,
unter
Ptolemäus VII. Philometor, dessen Sohn, Philopator II., er auch unterrichtet hat, und starb, an einer unheilbaren
Krankheit
leidend, den freiwilligen Hungertod 72 J. alt in Cypern.
[* 7] Er war
Schüler des
Aristophanes (s. d.) von
Byzanz, ward dann selbst
Stifter der bedeutendsten philol. Schule im
Altertum und galt für den größten
Meister der Kritik und
Exegese.
In der grammatischen
Theorie vertrat er das Princip der Gesetzmäßigkeit
(Analogie) in der Formenbildung, besonders gegenüber
Krates (s. d.), dem Schulhaupte der pergamenischen
Grammatiker. Seine Thätigkeit war hauptsächlich der Erklärung und Kritik
griech. Dichter, besonders desHomer, gewidmet, dessen gegenwärtige Gestalt man vorzüglich ihm verdankt.
Seine kritischen Bemerkungen zu
Homer sind in den Scholien, besonders in den von Villoison (Vened. 1788), neuerdings von Dindorf
(Oxf. 1875) herausgegebenen zur Ilias, zum
Teil erhalten. -