Aristaios
(Aristäus, d. h. der
Beste), griech. Gott, ein Sohn des
Apollon
[* 2] und der
Kyrene, der Enkelin oder Tochter des
Flußgottes Peneios in
Thessalien. Diese gebar den Aristaios
an der
Küste von
Libyen, die von ihr den
Namen
Kyrenaika erhielt. Hermes
[* 3] übergab das
Kind den Horen
[* 4] und der Gaia, die es mit
Nektar und
Ambrosia groß zogen, oder
Apollon brachte
es dem
Cheiron zur Erziehung. Aristaios
ward von den
Musen
[* 5] in der
Heil- und Wahrsagekunst unterrichtet. In
Böotien vermählte er sich
mit der Tochter des Kadmos, Autonoë, die ihm den
Aktaion (s. d.) gebar.
Auf Geheiß
Apollons von den Einwohnern gerufen, wehrte er auf der
Insel
Keos der Gluthitze der
Hundstage, indem er dem Zeus
[* 6] Ikmaios (d. h. dem Feuchtigkeit Spendenden) opferte. Auch wanderte er nach
Sardinien
[* 7] und
Sicilien, überall die
Spuren seines
wohlthätigen Wirkens zurücklassend, zuletzt nach
Thrazien zu Dionysos.
[* 8] Vorzüglich pries man ihn als
Erfinder der
Bienenzucht
[* 9] (daher
Melisseus genannt), als Beschützer der
Jäger (Agreus) und Hirten (Nomios). In einigen Gegenden
identifizierte man den Aristaios
mit Zeus oder
Apollon, auch dem Dionysos ist er verwandt. Auf alten Münzen
[* 10] wurde er bald dem Zeus,
bald dem
Apollon ähnlich dargestellt. Auf der Rückseite erblickt man oft den
Sirius, oft auch eine
Biene
[* 11] oder
Traube.