Arier
(v. sanskrit. ârya, »der Angehörige des eignen Stammes«, als Adjektiv »der Ehrenwerte«),
ursprünglich der Name, welchen sämtliche Glieder [* 2] der großen indogermanischen Sprachengruppe auf sich anwandten. Nach Spaltung der Indogermanen (s. d.) in einen westlichen Stamm, der sich verzweigte in Griechen, Römer, [* 3] Deutsche, [* 4] Litauer und Kelten, und in einen östlichen Stamm der Iranier wurde der Name als Volksbezeichnung im Osten festgehalten und von der neuern vergleichenden Sprachforschung angenommen zur Unterscheidung dieser östlichen Indogermanen von ihren Stammesgenossen im Westen.
Die Arier
zerfallen in zwei große
Stämme: in die
Iranier, auf dem großen Hochplateau von
Iran oder
Persien,
[* 5] und in die
Inder, welche wir in
Indien und zwar vorwiegend in den nördlich vom
Windhyagebirge gelegenen
Bezirken und längs
der Westküste finden.
Inder und
Iranier stehen unter sich in einem nähern Verwandtschaftsverhältnis als mit den übrigen
indogermanischen Völkern; es wird dies bezeugt durch die genaue Übereinstimmung zwischen der altindischen
und iranischen
Sprache
[* 6] und durch die zahlreichen
Spuren gemeinsamer
Entwickelung im
Leben und besonders in der
Religion.
Vgl. Lassen, Indische Altertumskunde, Bd. 1 (2. Aufl., Leipz. 1867);
Spiegel, [* 7] Eranische Altertumskunde, Bd. 1 (das. 1871);