Ariadne
,
die Tochter des Minos, Könige von
Kreta, und der Pasiphaë, gab dem
Theseus (s. d.) das Garnknäuel, durch
das er sich nach der
Tötung des Minotauros aus dem Labyrinth
wieder herausfand (Ariadne
faden), flüchtete
dann mit
Theseus und wurde nach älterer kretischer Sage auf der
Insel
Dia wegen der ihrem frühern göttlichen Geliebten Dionysos
[* 2] gegenüber begangenen
Untreue von den Pfeilen der
Artemis
[* 3] getötet. Nach anderer (attischer) Erzählung fand Dionysos die von
Theseus auf
Naxos Verlassene und vermählte sich mit ihr, oder
Theseus mußte sie dem Dionysos abtreten.
Nach ihrem
Tode erhob sie Dionysos unter die Unsterblichen und versetzte die
Krone, die er ihr bei der Vermählung gegeben,
unter die Gestirne.
Ältere und neuere Künstler haben oft Motive aus der Ariadnesage
dargestellt: Ariadne auf
Naxos,
von
Theseus verlassen;
Schlafende Ariadne
(berühmte antike
Statue im
Vatikan);
[* 4]
und Dionysos (berühmtes Gemälde Tizians; London, [* 5] Nationalgalerie);
Hochzeitszug des Dionysos und der Ariadne
(Freskogemälde von
Ann.
Carracci im Palazzo
Farnese zu
Rom).
[* 6]
Das plastische
Meisterwerk
Danneckers im
Bethmann-Museum zu
Frankfurt
[* 7] a. M. stellt Ariadne
auf einem Panther
dar. - Ariadne
ist auch
der
Name des 43.
Planetoiden.