(spr. -schangtöj), Flecken im franz. Departement Seine-et-Oise, Arrondissement Versailles, in reizender Umgebung,
rechts an der Seine und der Westbahn, mit einer 1866 restaurierten Kirche (aus dem 13. Jahrh.), Uhrenfabrik,
Weinbau und (1876) 7934 Einw. Dabei zahlreiche Villen der Pariser und die Überreste des Klosters, in welchem Abälards Geliebte
Heloise den Schleier nahm.
(1886) 10,624 Einw.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
(spr. arschangtöj), Hauptstadt des Kantons Argenteuil (78,05 qkm, 11 Gemeinden, 31 606 E.)
im Arrondissement Versailles des franz. Depart. Seine-et-Oise,
rechts von der Seine und an den Linien Ermont-Argenteuil (4 km) der Nord- und Asnières-Argenteuil (5 km) der Westbahn, sowie an der Pariser
Ringbahn, hat (1891) 11 562, als Gemeinde 13 339 E., Wein- und Gemüsebau, Fabrikation von Uhren, Feilen, Pappe
und Alkohol. Argenteuil verdankt seinen Ursprung einem 656 gegründeten Mönchskloster, das unter Karl d. Gr. in ein Nonnenkloster
verwandelt wurde.
Hier nahm Heloise (s. Abälard) den Schleier. 1129 wurde die Anstalt wieder in ein Mönchskloster verwandelt, von dem noch
eine schöne, in neuerer Zeit wiederhergestellte Kirche übrig ist. Die Hauptreliquie ist ein angeblicher
ungenähter Rock Christi, den die byzant. Kaiserin Irene dem Kaiser Karl d. Gr. verehrt haben soll und der während der ersten
Französischen Revolution von den Jakobinern zerrissen worden war, jetzt aber noch in seinen Resten hier in einer goldbronzenen
Reliquienlade aufbewahrt wird.