Titel
Arequipa
1) Departamento in Peru, [* 2] hat 59 017 qkm und (1876) 160 282 E. - 2) Hauptstadt des Departamento am Westabhang der Anden, 90 km (165 km Eisenbahn) vom Meere und 2329 m über demselben, am Chile [* 3] (mit einer 127 m langen Brücke), [* 4] in dem lieblichen Flußthale Quilca, in sehr gemäßigtem und gesundem Klima [* 5] (16° 24' südl. Br.), ist eine der am besten gebauten Städte Südamerikas, Sitz eines Bischofs und deutschen Konsuls, aber oft von Erdbeben [* 6] heimgesucht, berühmt durch die Schönheit ihrer Frauen, hat (1889) 30000 E., eine Kathedrale, eine gelehrte Schule; Baumwoll-, Gold- und Silbermanufakturen, Edelsteinschneidereien und ist eine Hauptniederlage europ. und amerik.
Waren. Der größte
Teil des im Innern Perus gewonnenen
Goldes,
Silbers,
Antimon- und Bleierzes wird in den nächsten Häfen
eingeschifft, in Islay, Quilca, in Arantac und vor allem in Mollendo. Ferner werden ausgeführt:
Alpakawolle, gewaschene Schafwolle,
Häute,
Kaffee,
Koka,
Baumwolle
[* 7] und bolivian. Erzeugnisse. Mit Mollendo ist Arequipa
durch eine Eisenbahn verbunden;
auch ist der Ausgangspunkt der
Bahn auf das Plateau des
Titicacasees nach
Puno, der zweithöchsten (4170 m) aller Cordillerenbahnen.
- Arequipa
, auf
Befehl Pizarros 1538 gegründet, wurde bei dem großen
Erdbeben 13. bis fast vollständig
zerstört, wobei 600
Menschen umkamen. Die Anzahl der
Stöße war hier fast 100. - 25 km im
NO. der Stadt erhebt sich der 6100 m
hohe Misti oder
Volcan de Arequipa
(auch Guagua-Putina genannt), der schon viermal die Stadt zerstört und noch 1830 Schlacken, 1831 große
Rauchsäulen, aber nie größere Lavaströme ausgestoßen hat. Zu der Vulkangruppe von Arequipa
gehören
noch: der Chachani am Rio
[* 8] Quilca (5647 m), der Pichu-Pichu (30 km im O. der Stadt, am Passe Cangallo
5515 m), der Ubillas
oder Ubinas (6660 m) und der Omate oder Huina-Putina.