Arentzen
,
Christian, dän. Dichter und Litterarhistoriker, geb. zu
Kopenhagen,
[* 2] machte, einige dreißig Jahre alt, das Magisterexamen in der
Philosophie, bereiste
Island
[* 3] und
Italien
[* 4] und war dann
einige Zeit
Lehrer an der Metropolitanschule. Seit 1872 lebt er mit Staatsunterstützung ganz seinen litterarischen
Arbeiten.
Als dramatischer Dichter lieferte Arentzen
einige ziemlich schwache
Arbeiten: »Gunlög Ormetunge« (1852) und
»Knud den Hellige« (1855),
welche augenscheinlich von Öhlenschläger beeinflußt sind. Bedeutender ist er als lyrischer Dichter. Seine besten Gedichte (»Ein Lebensstadium«, »Sammlung von Gedichten«, »Neue Sammlung von Gedichten«) haben ein stark idealistisches Gepräge, und die Gedankenpoesie scheint sein eigentliches Feld zu sein. Das Hauptgewicht seiner litterarischen Thätigkeit fällt jedoch auf die litteraturgeschichtlichen Arbeiten, unter denen das achtbändige Werk »Baggesen og Öhlenschläger« (1870-78) hervorragt, worin zum erstenmal die dänische Litteratur zu Beginn des 19. Jahrh. nach sorgfältigen Quellenstudien ausführlich dargestellt ist. Außerdem sind zu erwähnen: »Öhlenschläger. Litteraturhistorisk Livsbillede« (1879),
zu des Dichters 100jährigem Jubiläum geschrieben, und »Nordisk Mythologi« (4. Aufl. 1881).