Arends
,
Leopold
Alexander Friedr., Begründer eines weitverbreiteten Stenographiesystems, geb. zu
Rakishi bei Wilna
[* 2] in
Rußland, studierte in
Dorpat
[* 3] Naturwissenschaften,
Sprachwissenschaft und
Philosophie
und siedelte 1844 nach
Berlin
[* 4] über, wo er ebenfalls sprachwissenschaftlichen
Studien oblag und starb. Nach mehr
als zehnjährigen
Arbeiten und Versuchen auf dem Gebiete der
Stenographie veröffentlichte Arends
seinen «Leitfaden einer rationellen
Kurzschrift» (Berl. 1860; 21. Aufl. 1893). (S.
Stenographie.) Sein
System fand vielfach Anklang, auch im
Auslande, insbesondere in
Schweden
[* 5] (E.
Bergsten,
«Leopold Arends
F. Arends'
stenografi eller kortskrift») und
Ungarn
[* 6] (Dohnányi, «Arends
Lipót
gyorsirás»),
und wurde ferner auf die franz., span. und engl.
Sprache
[* 7]
(Grosse, «Manuel de la sténographie rationelle», Berl.
1873; Möller-Ingram, «Manual de la stenographia racional»,
Buenos-Aires 1870; Medorn,
«People's Shorthand
by
L. Arends»
) übertragen. Arends
schrieb ferner: «über
den Sprachgebrauch der Vorzeit und die Herstellbarkeit der althebr.
Vokalmusik» (Berl. 1867) und ließ 1844 das
Drama
«Libussas
Wahl» sowie 1848 die
Tragödie
«Demosthenes oder Hellas'
Untergang» erscheinen. -
Vgl.
Grosse,
Leopold Arends
F. Arends. Eine biogr.
Skizze (Berl. 1878).