Arenberg
(Aremberg), ehemals deutsches Herzogtum im kurrheinischen Kreis, zwischen Jülich und Köln, jetzt zum preußischen Regierungsbezirk Koblenz gehörig, umfaßte 413 qkm (7,5 QM.) mit 14,800 Einw. Der Flecken Arenberg, im Kreis Adenau, unweit der Ahr, am Fuß des Arembergs, eines 630 m hohen Basaltkegels, auf dem die Ruine des Stammschlosses der Herzöge von Arenberg liegt, hat 220 Einw. Die Herren von Arenberg kommen zuerst im 12. Jahrh. vor. Ihre Besitzungen gingen 1298 durch Heirat an den Grafen Engelbert von der Mark über, dessen jüngerer Sohn, Eberhard, das Haus von neuem begründete. Im J. 1547, nach dem Tod Roberts III., kam die Grafschaft durch Heirat an Johann v. Barbançon aus dem Haus Ligne. Dieser wurde 1549 durch Karl V. zum Reichsgrafen, sein Sohn Karl 1576 durch Maximilian II. zum Reichsfürsten erhoben. Dessen Enkel Philipp Franz erhielt 1644 von Kaiser Ferdinand III. die herzogliche Würde. Im Lüneviller Frieden 1801 wurde das Land Frankreich einverleibt, und Herzog Ludwig Engelbert erhielt als Entschädigung die Herrschaft Recklinghausen und die Grafschaft Meppen. Ludwig Engelberts Sohn Prosper Ludwig trat 1806 als souveränes Mitglied dem Rheinbund bei, 1810 wurde er durch französischen Senatsbeschluß der Landeshoheit beraubt und sein Land vom Königreich Westfalen verschlungen. Auch erlangte der Herzog seine Souveränität 1815 nicht wieder; seine Besitzungen wurden teils unter preußische, teils unter hannöversche Hoheit gestellt. Dem standesherrlichen Gebiet in Hannover oder dem Amt Meppen (2195 qkm mit 56,658 Einw.) wurde vom König Georg IV. 9. Mai 1826 der Name »Herzogtum Arenberg-Meppen« beigelegt. Dasselbe kam 1866 an Preußen. Es umfaßt ein Stadtgebiet (Papenburg) und 4 Amtsbezirke (Meppen, Haselünne, Hümmling und Aschendorf) mit 3 Städten und 27 Landgemeinden. Unter preußischer Hoheit besitzt der Herzog ferner die Grafschaft Recklinghausen in Westfalen, welche den gleichnamigen Kreis des Regierungsbezirks Münster (780 qkm mit 64,699 Einw.) bildet, u. a. Außerdem hat er großen Grundbesitz in Belgien und Frankreich; seine Einkünfte sollen über 1½ Mill. Mk. betragen. Im J. 1877 verlor der Herzog gleich den übrigen Standesherren den privilegierten Gerichtsstand. Die Familie bekennt sich zur katholischen Kirche. Jetziger
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Standesherr (seit 1875) ist Herzog Engelbert Prosper Ernst Maria Joseph, geb. 10. Aug. 1872, für den seine Mutter Eleonore die Vormundschaft führt; sein gewöhnlicher Wohnsitz ist Brüssel, wo sich seine bedeutende Gemäldegalerie befindet, oder das Schloß Klemenswerth bei Meppen.