* Ardon
(Kt. Wallis,
Bez. Conthey).
493 m. Dieses grosse, industrielle Dorf, von ganz modernem Aussehen, steht auf dem Alluvialboden der
Lizerne. Schon im 13. Jahrhundert riss eine Ueberschwemmung dieses Flusses Dorf und Kirche weg; eine andere
bedeckte 1778 einen grossen Teil des umliegenden Kulturgeländes mit Schlamm und Geröll. Das in der
Ebene liegende Gebiet
der Gemeinde ist sehr fruchtbar, hat aber kaum über 3 km Breite. Die kathol. Pfarrei umfasst ausser
der Gemeinde Ardon
noch den
Weiler
Magnot, der zur Gemeinde
Vétroz gehört. Die Kirche wurde 1894 restauriert. Hôtel, Sägereien;
Schmieden und Giessereien, die um das Jahr 1852 und solange die Ausbeutung der Eisenminen von
Chamoson dauerten, weit bekannt
waren. Der Vorteil, die einzige Eisenbahnstation des Bezirks zu besitzen, hat diesen
Ort zum Geschäftszentrum
und zum eigentlichen Hauptort desselben gemacht, obschon ihm dieser Titel offiziell nicht zukommt. Keltische und römische
Grabstätten mit Medaillen des Kaisers Gratian. Einige Archäologen glauben, dass Ardon
in den vorhistorischen Zeiten eine
gewisse
Rolle spielte; sie vermuten sogar in diesem Namen den Namen der Ardgi, eines helvetischen Volksstammes.
Die Geschicke von Ardon
und das von
Chamoson fielen während eines grossen Teiles des Mittelalters zusammen. Sie bildeten
zusammen eine bischöfliche Kastellanei, die von Vitztume verwaltet wurde.
¶
mehr
Im Jahre 1260 wurde der Vitztum du Crest von Peter von Savoyen bis zum Jahre 1268 gefangen gehalten. Im Jahre 1384 bemächtigte
sich Amadäus VII. der Kastellanei, sowie der beiden Burgen Crest zu Ardon
und Chavey zu Chamoson. Der Bischof gelangte erst
wieder in deren Besitz, als im Jahre 1475 das Unter Wallis
erobert wurde, bei welcher Gelegenheit die Walliser
diese beiden Schlösser, wie alle zwischen der Morge von Conthey und dem Genfersee zerstörten.