Ardey
,
Gebirge, s. Ruhrkohlengebirge.
Ardey
85 Wörter, 577 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Ardey,
Gebirge, s. Ruhrkohlengebirge.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Ardey
(das Ardai), der westl. Teil der rechts von der Ruhr mit steilen Böschungen zum Flusse hinstreichenden Haar
[* 3] (s. d.),
geht nordwestlich zu dem fruchtbaren Hellweg über, der sanft in das niederrhein.
Tiefland abfällt. Das bis 163 m hohe Ardey
ist für Westfalen
[* 4] höchst wichtig, da es einen Hauptteil der Steinkohlenniederlage
der Grafschaft Mark bildet, die südlich von Sandstein und nördlich von Kreide
[* 5] umgeben ist. Der Sandstein im A. selbst wird
überall von einer unfruchtbaren Lehmschicht überdeckt. - Ardey
, Gemeinde, s.
Annen.
der nordwestlichste Teil des Sauerländischen Gebirges, in den preuß. Provinzen Westfalen und Rheinland, entwickelt sich aus der Haar (s. d.) im S. von der Stadt Unna [* 7] und führt zwischen Schwerte und Witten den Namen Ardey. Die Abfälle zur Ruhr, die weiter unterhalb das Gebirge durchschneidet, sind mehrfach steil, die höchsten Teile (bis 244 m) bewaldet. Gegen N. und W. verflacht sich das Gebirge allmählich, und in der Ebene, bereits unter den jüngsten Schichten der Erdbildung, reicht es noch weit nach N., bis in den Kreis [* 8] Recklinghausen [* 9] hinein, und nach W. über den Rhein hinaus.
Die Steinkohle liegt daselbst in drei ausgedehnten Mulden: der Sprockhövel-Hördeschen im O., der Werden-Bochumschen in der Mitte und der Mülheim-Essenschen im W. Im S. wird das zu Tage tretende Kohlengebiet durch die 41 km lange Linie Horath-Wetter-Schwerte, im N. durch die 56 km lange Linie Mülheim-Bilmerich begrenzt, während die Ausdehnung [* 10] des ganzen Kohlengebiets von O. nach W. 82 km beträgt. Die an der Oberfläche liegende Steinkohlenablagerung umfaßt einen Flächenraum von 440 qkm (8 QM.), die des ganzen bis jetzt aufgeschlossenen Gebiets aber 880 qkm (16 QM.). In der westlichen Mulde bei Essen [* 11] sind 58 abbauwürdige Flöze mit 49 m Steinkohle, in der mittlern bei Bochum [* 12] und ¶
Blankenstein 48 Flöze mit 36 m Steinkohle und in der östlichen bei Dorstfeld und Brüninghausen 55 Flöze mit 44 m Steinkohle bekannt. Die meisten Flöze enthalten eine vorzügliche Backkohle. In diesem Kohlengebiet, in welchem 1886 über 28 Mill. Ton. Steinkohlen und zwar 20 Mill. in Westfalen und 8 Mill. in der Rheinprovinz [* 14] im Gesamtwert von 133 Mill. Mk. gewonnen wurden, liegen die bedeutenden Fabrikstädte Dortmund, [* 15] Horde, Witten, Bochum, Gelsenkirchen, [* 16] Essen, Mülheim, [* 17] Oberhausen [* 18] und Duisburg. [* 19]
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