Arctostaphylos uvaursiSpr.
(Arbutusuva ursiL.), ein niederliegender, reichverzweigterStrauch, der den
Boden mit seinen langen, in der
Jugend fein behaarten
Zweigen mit glänzenden, länglich verkehrt-eiförmigen, eigentümlich geäderten Blättern
völlig bedeckt. Die
Blüten sind weißlich rosenrot, die
Steinfrucht scharlachrot. Der
Strauch wächst auf Heidestrecken, an
Felsen etc. fast der ganzen nördlichen
Hemisphäre, in den südlichen Gebieten auf
Gebirgen, oft weite
Strecken überziehend.
Die herben, etwas bitter schmeckenden
Blätter
(Folia uvae ursi) enthalten
Gallussäure,
Gerbsäure, Arbutin,
Erikolin und Urson und werden bei chronischem
Blasenkatarrh und bei
Blutungen aus der
Blase mit Erfolg gebraucht. Man verwendet
sie auch zum
Schwarz-, Dunkelgrün- und
Braunfärben sowie zum
Gerben des Saffianleders. Aus den etwas mehligen
Früchten soll
man im
Norden
[* 2]
Brot
[* 3] backen.
Arctostaphylos alpinaSpr., ein kleinerStrauch auf den
Alpen,
[* 4] in den arktischen Gegenden
Europas,
Asiens und
Amerikas, mit abfallenden, unten weißlichen Blättern,
rötlichen
Blüten in Endtrauben und roten, eßbaren
Früchten,
wird wie die vorige auch als
Zierpflanze kultiviert.
Andans., Bärentraube, Pflanzengattung aus der Familie der Ericaceen (s. d.)
mit 15 Arten, teils auf den Hochgebirgen und in der arktischen Zone, teils in Mexiko
[* 5] und Kalifornien; meist niedrige Sträucher.
Die bekanntesten Arten sind die auch in Deutschland
[* 6] vorkommenden Arctostaphylos officinalis Wimm.
et Grab. (Arbutusuva ursiL.) und alpinaL. Erstgenannte Art, die gemeine Bärentraube, sieht der Preißelbeere ähnlich,
unterscheidet sich aber durch die zimmetbraun berindeten Stämmchen und Äste, durch die weißen, im Schlunde roten Blüten
und durch die Steinkerne enthaltenden Beeren.
Letztere haben ungefähr die Größe der Preißelbeere, sind auch rot und schmecken ziemlich angenehm. Die herben, etwas bitter
schmeckenden Blätter sind als Folia uvae ursi offizinell, werden getrocknet als Thee oder auch in Pulverform
gegen Krankheiten des Harnsystems gegeben, auch technisch mit Eisenvitriol zum Schwarz-, mit Alaun
[* 7] zum Grünfärben (in Schweden)
[* 8] und allein zum Dunkelbraunfärben der Schafwolle (in Island)
[* 9] benutzt. Die gemeine Bärentraube wächst wild an felsigen, bebuschten
Orten, auch auf Heidewiesen, in moorig-sandigen Kiefernwäldern, hier meist mit der Preißelbeere zusammen,
in vielen Gegenden Deutschlands
[* 10] und Europas, wird aber auch als Dekorationspflanze an künstlichen Felsenpartien in Gärten
kultiviert. Die ausländischen Arten findet man oft als Zierpflanzen in den Gewächshäusern. Von der auch in der arktischen
Zone häufigen Arctostaphylos alpina werden die Beeren von den Eskimos Grönlands und des nordamerik. Archipels gegessen.