Arcŏle,
Flecken in der ital. Provinz Verona, [* 2] am Alpon, einem linken Nebenfluß der Etsch, südöstlich von Verona mitten zwischen Sümpfen gelegen, geschichtlich denkwürdig durch die Schlacht vom 15. bis zwischen den Franzosen unter Bonaparte und den Österreichern. Nach dem Rückzug Moreaus vom Rhein erschien der Feldzeugmeister Alvinczy mit etwa 50,000 Mann in Italien, [* 3] um den seit 13. Sept. in Mantua [* 4] eingeschlossenen Wurmser zu entsetzen, und suchte, nachdem er Augereau und Masséna bei Caldiero geworfen, die Etsch zu überschreiten.
Arcon - Ardea

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Dies zu hindern, rückte
Bonaparte mit 18,000 Mann auf dem linken
Ufer der
Etsch und auf dem rechten des Alpon vor. Der
Angriff
Augereaus auf die
Brücke
[* 5] von Arcole
15. Nov. mißlang, und auf den
Dämmen des
Flusses entspann sich der wütendste
Kampf.
Bonaparte trug selbst die
Fahne den Stürmenden voran, ward aber unter großem Verlust in den
Sumpf zurückgeworfen und
mußte den
Rückzug nach
Ronco antreten. Auch der blutige
Kampf 16. Nov. führte zu keinem andern
Resultat, und am
Abend des zweiten
Tages war die
Lage der
Franzosen ziemlich bedenklich. Aber in der folgenden
Nacht überschritt ein Teil der
Division
Augereau unterhalb den Alpon und umging so die österreichische
Stellung. Dennoch waren auch 17. Nov. die
Österreicher
anfangs im Vorteil; im
Zentrum
¶
mehr
wichen die Franzosen, während Masséna den Österreichern in den Rücken zu kommen suchte. Die listige Umgehung durch eine kleine
Abteilung ließ die Österreicher Arcole
im Rücken bedroht glauben und veranlaßte endlich, da die Franzosen auf der ganzen Linie
gleichzeitig den Angriff erneuerten, ihren Abzug. Dadurch errangen die Franzosen außer dem Vorteil, den
Übergang Alvinczys über die Etsch und die Entsetzung Mantuas verhindert zu haben, jenes moralische Übergewicht, welches sie
fortan von Sieg zu Sieg führte.