Arco
(ital.), der Bogen;
coll' arco (arcato, abgekürzt c. arc., arc.), »mit dem Bogen«, für die Streichinstrumente nach vorausgegangenem pizzicato das Zeichen, daß wieder mit dem Bogen gestrichen werden soll.
959 Wörter, 6'756 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(ital.), der Bogen;
coll' arco (arcato, abgekürzt c. arc., arc.), »mit dem Bogen«, für die Streichinstrumente nach vorausgegangenem pizzicato das Zeichen, daß wieder mit dem Bogen gestrichen werden soll.
Stadt in Südtirol, Bezirkshauptmannschaft Riva, an der Sarca, in reizender und äußerst fruchtbarer Gegend unweit des Gardasees gelegen, mit einer stattlichen Kuppelkirche, Kollegiatstift, mehreren Klöstern, Villa des Erzherzogs Albrecht, Kurhaus, Bezirksgericht, Lehrwerkstätte für Drechslerei, Obst-, Wein- und Ölbau, Seidenzucht und (1880) 2405 Einw. Hoch über dem Ort, inmitten üppiger Pflanzungen, liegt das Stammschloß der Grafen von Arco, das 1703 von den Franzosen zerstört ward. Arco wird in neuerer Zeit vielfach als klimatischer Winterkurort benutzt (jährlich etwa 550 Kurgäste). Dank seiner Lage hart an den steil abfallenden nördlichen Felshängen ist es gegen Nordwinde geschützt; die größte Winterkälte beträgt -3,75° C.
Vgl. darüber die Schriften von Schreiber (Wien 1878) und Kottowitz (das. 1880).
Carlo d', ital. Kunstschriftsteller und Historiker, wurde zu Mantua als Sprößling der mantuanischen Nebenlinie der alten bayrisch-tiroler Grafenfamilie der Arco, welche die gleichnamige Grafschaft am Gardasee besitzt, geboren und folgte 1816 seinem Vater nach Mailand. Arco widmete sich erst in Florenz, später in Rom der Malerei, wandte sich dann dem Studium der Kunstschätze seiner Vaterstadt zu, als dessen Frucht er 1827-37 mehrere Galeriewerke mit Kupferstichen nach seinen Zeichnungen veröffentlichte.
Sein erstes schriftstellerisches Werk war die 1838 erschienene Geschichte des Lebens und der Werke Giulio Romanos (Folioband mit 60 Kupfern, 2. Aufl. 1843). Von größerer Bedeutung war das Werk »Delle arti e degli artifici di Mantova« (1857-59, 2 Bde.), das die mantuanische Kunstgeschichte von den ersten Zeiten des Mittelalters an mit Berücksichtigung der bürgerlich-politischen Verhältnisse umfaßt. Ferner verfaßte Arco eine große Anzahl kleinerer Schriften über Kunstgegenstände (z. B. über mantuanische Kupferstecher des 16. Jahrh., über Arco Mantegna, über das Bildnis Leos X. von Raffael etc.). Außerdem veröffentlichte er: »Della economia politica del municipio di Mantova a' tempi in cui si reggeva a repubblica« (2. Aufl. 1846),
»Studj ^[richtig wohl Studi] intorno al municipio di Mantova« (1871-74, 7 Bde.) und gab ein »Chronicon Mantuanum« von 1095 bis 1299, die mantuanische Chronik des Arco Schivenoglia 1445-84, zwei Geschichtsbücher des 17. Jahrh. u. a. heraus. Er starb in Mantua.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Riva in Tirol, 5 km nördlich von Riva, in 91 m Höhe, an der Sarca und am Fuße eines mit Ölbäumen bewachsenen Kalkberges, ist Station der Bahn Mori-Arco-Riva, hat (1890) 2384, als Gemeinde 3782 E., Bezirksgericht (5 Ortsgemeinden, 24 Ortschaften, 11109 ital. E.), Pfarrkirche mit Kuppeln und Marmoraltären, neues Schloß des Erzherzogs Albrecht mit sehenswertem Wintergarten, neues Kurhaus, neues Offiziers-Kurhaus, Klöster der Kapuziner, Franziskaner und Servitinnen, letzteres mit einer Erziehungsanstalt für Mädchen, Fachschule für Holzindustrie; Olivenholzindustrie, Seidenzucht, Obst-, Wein- und Ölbau, Steinbrüche, Steinröhrenfabrikation.
Seit 1892 besteht in Arco elektrische Beleuchtung. Arco ist wegen seiner geschützten Lage und seines milden Klimas (Minimum im Januar +2,2° C.) vielbesuchter Winterkurort. Nördlich auf steilem, 126 m hohem Fels das im Spanischen Erbfolgekriege von den Franzosen zerstörte Schloß Arco, das ohne Zweifel röm. Ursprungs ist und urkundlich erst im 12. Jahrh. genannt wird. –
Vgl. Schreiber, am Gardasee als klimatischer Winterkurort (Wien 1879);
Kottowitz, Der klimatische Winterkurort in Südtirol (2. Aufl., ebd. 1887);
Ramdohr, und die Riviera als Winterstation für Lungenkranke (Lpz. 1886);
Kuntze, in Südtirol (3. Aufl., Arco 1894);
Noé, und Umgebung (Salzb. 1890).
Geschlecht deutscher Abkunft, benannt nach dem Schlosse (s. Arco, Stadt), aber nicht ein Zweig der bayr. Grafen von Bogen, erscheint zuerst unter Kaiser Lothar Ⅱ. Vinciguerra von Arco ward 1413 in den Reichsgrafenstand erhoben. – Gegenwärtig blüht das Geschlecht der Grafen von Arco hauptsächlich in der bayr. Linie, eine zweite Linie ist in Schlesien vertreten, am schwächsten eine dritte in Mantua. Ein Graf Nikolaus von Arco, geb. 1479, gest. 1546, anfangs Soldat, machte sich später litterarisch, besonders als lat. Dichter bekannt. Seine Poesien sind u. d. T. «Nicolai Archii comitis numeri» (Mantua 1546; Verona 1762) im Druck erschienen. Graf Johann Baptist von Arco (s. d.) zeichnete sich in bayr. Kriegsdiensten aus. Der Tiroler Linie gehörte der als nationalökonomischer Schriftsteller bekannte Graf Johann Baptist Gerard von Arco (geb. 1739, gest. 1791) an, dessen Werke zu Cremona (4 Bde., 1785) gesammelt erschienen. ^[]
Carlo d’, ital. Kunsthistoriker, geb. zu Mantua, gest. als Podestà daselbst, aus der mantuanischen Nebenlinie der bayr. Grafenfamilie Arco, widmete sich zu Mailand und Rom der Malerei, dann kunstgeschichtlichen Studien, deren erste Frucht eine umfassende, auf urkundlichen Forschungen ruhende Biographie Giulio Romanos (Mantua 1838, mit 60 Kupfern; 2. Aufl. 1843) ward. Verdienstlicher noch ist «Delle arti e degli artifici di Mantova» (2 Bde., 1857‒59). Ferner veröffentlichte Arco:. «Della economia politica del municipio di Mantova a’tempi in cui si reggeva a republica» (1842; 2. Aufl. 1846),
«Studij intorno al municipio di Mantova» (3 Bde., 1871‒72) und eine Reihe Dokumente zur Geschichte Mantuas («Chronicon Mantuanum 1095‒1299» u. s. w.).
Joh. Bapt., Graf von, bayr. General, wird zuerst beim Entsatze von Wien 1683 und in den folgenden Kämpfen gegen die Türken genannt. Arco nahm teil am Reichskriege gegen Ludwig ⅩⅣ., wurde 1694 zum Oberbefehlshaber aller bayr. Truppen und 1696 zum Präsidenten des Hofkriegsrates ernannt, jedoch bei Ausbruch des Spanischen Erbfolgekrieges wieder abberufen. Während der Kurfürst sich im östl. Bayern der Reichstruppen zu erwehren suchte, führte Arco das Kommando in Schwaben und beabsichtigte in dem festen Lager bei Donauwörth den von dem Rhein herbeieilenden Franzosen die Hand zu bieten, wurde aber 1704 am Schellenberge bei Donauwörth von Marlborough und dem Markgrafen von Baden geschlagen. In der Schlacht von Höchstädt leistete er den Angriffen des Prinzen Eugen auf dem linken Flügel der Aufstellung den tapfersten Widerstand, folgte aber dann seinem Herrn nach den Niederlanden. Nachdem er auch noch Anteil an der Schlacht von Ramillies genommen, kehrte er nach Bayern zurück und starb 1715 in München.