[* 1] (franz., das
Epistylion der Griechen), der erste, unmittelbar auf den
Kapitälen der
Säulen
[* 2] griechischen und
römischen
Stils aufruhende Querbalken, welcher die übrigen Teile des Gebälks und
Daches trägt, ist entweder glatt oder
in drei bandartig aufeinander folgende
Streifen geteilt (dreiteiliger Architrav), welche seine Unterkante mit der Stirnfläche des
ganzen Gebälks vermitteln. Gewöhnlich sind die Trennungsglieder dieser
Streifen mit Blattreihen oder
Perlschnüren geschmückt. Im dorischen
Stil ist der Architrav glatt und bildet den
Träger
[* 3] der
Triglyphen
(Dreischlitze) und
Metopen
[* 4] (Zwischenfelder) und des
Tympanons
(Giebels), wie die nebenstehende Abbildung eines Teils des
Parthenon in
Athen
[* 5] zeigt; im ionischen
und korinthischenStilist er dreiteilig (s. Tafel
»Baukunst
[* 6] IV«,
[* 7] Fig. 7) und bildet den unmittelbaren
Träger
des Bilderstreifens
(Zophoros). Der Barockstil, dem das
Rokoko folgte, hat ihn wider die
Logik des
Stils und der
Technik geschweift
und nach außen oder innen gekrümmt gebildet.
[* 1] (frz.) oder Epistyl (grch.), im antiken Säulenbau
das aus mächtigen Steinblöcken gebildete Bauglied, das die Säulen überspannt, die horizontale Längenverbindung des Gebäudes
darstellt und den übrigen Teilen des Gebälks zur Unterlage dient (s. Säulenordnung).
[* 9] Beim dor. Bau zeigt er nach vorn eine
glatte ungeteilte Fläche; diese war ursprünglich meist mit Ornamenten bemalt, seltener, wie beim alten
Tempel
[* 10] in Assus, mit Reliefdarstellungen geschmückt oder durch aufgehängte Schilde verziert. Am ion. Tempel ist der Architrav dreiteilig.
Mit den antiken Säulenordnungen ist der in die neuere Baukunst übergegangen, in welcher er eine freiere Ausgestaltung erhielt.