Architekte
nvereine,
zur Vertretung der Interessen der
Architekten geschlossene
Vereinigungen. Dergleichen giebt es jetzt
in fast allen
Ländern der Welt. Unter den deutschen Architekte
nvereine ist der älteste der zu
Berlin
[* 2] (gegründet in den
dreißiger Jahren, zur Zeit 1887 Mitglieder, darunter jedoch nur 595 in
Berlin lebende). Die Gründung des Württembergischen
Vereins für
Baukunde (253 Mitglieder) sowie des Sächsischen
Architekten- und Ingenieurvereins (486 Mitglieder) gehört noch
den vierziger Jahren an. Seit 1842 finden an wechselnden Orten Architekte
ntage statt (neuerdings 1892 in
Leipzig,
[* 3] 1894 in
Straßburg).
[* 4] Seit 1874 vereinigten sich die deutschen Architekte
nvereine zu einem
Verbände deutscher
Architekten- und Ingenieurvereine,
welcher im Aug. 1891 30 Zweigvereine mit 6816 Mitgliedern umschloß. Die bedeutendsten sind neben den genannten der zu
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Hannover [* 6] (855 Mitglieder, 1851 gegründet), Hamburg [* 7] (404 Mitglieder, 1859 gegründet), München [* 8] (660 Mitglieder, 1867 gegründet), Karlsruhe [* 9] (223 Mitglieder, 1869 gegründet), Köln [* 10] (230 Mitglieder, 1875 gegründet). In neuerer Zeit haben die Ingenieure sich vielfach außerhalb des Verbandes in besondere Vereine gruppiert. Mehrfach zeigte sich auch ein Zwiespalt zwischen dem in den Vereinen obwaltenden Baubeamtentum und den Baukünstlern, der zu lokalen Zweigvereinen führte. So bestehen in Dresden [* 11] und Leipzig besondere in Berlin eine Vereinigung Berliner [* 12] Architekten, welche dem Verbande als selbständige Glieder [* 13] angehören. Der österreichische Architekten- und Ingenieurverein in Wien, [* 14] der Schweizerische Architekten-und Ingenieurverein, das Royal Institute of British Architects in London [* 15] sind verwandte Verbände.
Die Thätigkeit der deutschen Architektenvereine
besteht außer in der Standesvertretung in künstlerischen und wissenschaftlichen
Leistungen. Hervorragende bauwissenschaftliche Veröffentlichungen schufen sie in den Festschriften für ihre periodisch
wiederkehrenden Hauptversammlungen. So: «Berlin und seine Bauten» (Berl. 1877),
«Die Bauten von Dresden» (Dresd. 1878),
«Frankfurt [* 16] a. M. und seine Bauten» (Frankf. 1886),
«Wien und seine Bauten» (2. Aufl., Wien 1865),
«Köln und seine Bauten» (Köln 1888),
«Hamburg und seine Bauten» (Hamb. 1890). Mehrere Vereine geben Zeitschriften heraus und besitzen Vereinshäuser. (S. auch Bauwissenschaftliche Vereine.)