Archelaus
Ein Beherrscher des Volks. Er war Herodes des Großen Sohn, ward Vierfürst zwei Jahre nach Chr. G. bis zum Jahre 12, wo er wegen seiner Grausamkeit abgesetzt ward, starb im Exil in Vienne in Gallien.
Archelaus
645 Wörter, 4'246 Zeichen
Im Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz, 1890
Archelaus
Ein Beherrscher des Volks. Er war Herodes des Großen Sohn, ward Vierfürst zwei Jahre nach Chr. G. bis zum Jahre 12, wo er wegen seiner Grausamkeit abgesetzt ward, starb im Exil in Vienne in Gallien.
Im Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz, 1890
Archelaus.
Archelaus
war König im jüdischen Lande,
Matth. 3, 33.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Archelaus,
der natürliche Sohn des macedon. Königs Perdikkas II., bestieg 413 v. Chr. den Thron, [* 3] nachdem er die rechtmäßigen Erben hatte ermorden lassen. Seine Regierung war für die Entwicklung des Macedonischen Reichs von Bedeutung, da er Städte baute und befestigte, Straßen anlegte, das Heer organisierte und dabei auch hellenische Sitte und Bildung förderte. An seinem Hofe in Pella lebten zeitweilig berühmte Dichter und Künstler, wie Euripides, Agathon, Chörilus, Thimotheus und Zeuris. 399 v. Chr. wurde er auf der Jagd von seinem Günstling Kraterus getötet.
Archelaus,
ein Feldherr Mithridates' d. Gr., von Geburt ein Kappadocier, wurde in dem ersten großen Kriege des Mithridates
gegen die Römer
[* 4] 88 v. Chr. mit einer großen Flotte und einem zahlreichen Heere nach Griechenland
[* 5] geschickt. Er bewog Athen
[* 6] und
die meisten griech. Staaten, Achäer, Lakonen, Böoter bis nach Thessalien hin zum Abfalle von Rom.
[* 7] Gegen ihn
sandten die Römer 87 Sulla nach Griechenland, der den Archelaus
im Peiraieus belagerte und auch 86 die Hafenstadt eroberte, das
¶
Kastell Munychia aber, in das sich Archelaus
warf, nicht nehmen konnte. Erst als Sulla Athen genommen hatte, wandte Archelaus
sich nach Böotien.
Sulla folgte ihm, und bei Chäronea kam es zur Schlacht (86 v. Chr.), in der die Römer siegten; aber aus Mangel an Schiffen konnten
sie Archelaus
nicht hindern, Griechenlands Küstenländer nach wie vor zu beunruhigen. Bald sandte Mithridates
ein neues Heer von 80000 Mann nach Hellas, das sich bei Chalcis mit Archelaus
vereinigte. So verstärkt zog dieser (85 v. Chr.) bei
Orchomenos den Römern entgegen, ward aber hier in zweitägigem Kampfe völlig geschlagen. Archelaus
selbst entkam nach Chalcis.
Mithridates entschloß sich nun, durch Archelaus
mit Sulla während des Winters 85-84 zu Delion in Böotien über
den Frieden zu unterhandeln, der dann (84) abgeschlossen wurde. Archelaus
fiel wegen dieses Friedens bei Mithridates in Ungnade und
floh, als der zweite Mithridatische Krieg ausbrach (81 v. Chr.), zu den Römern, in deren Interesse er noch 74 v. Chr.
thätig war.
der Sohn des vorigen, angeblich indes ein Sohn des Mithridates, von Pompejus 63 v. Chr. zum Priester der Göttin Ma in dem pontischen Komana ernannt, vermählte sich 56 mit Berenice, der Tochter des Königs Ptolemäus Auletes, die nach Vertreibung ihres Vaters über Ägypten [* 9] herrschte. Doch regierte er nur sechs Monate, denn Aulus Gabinius, Prokonsul von Syrien, erschien 55 in Ägypten, um Ptolemäus zurückzuführen, und Archelaus fiel in einer Schlacht gegen ihn; Berenice wurde hingerichtet. - Archelaus' Sohn, ebenfalls Archelaus genannt, folgte ihm in der priesterlichen Würde, verlor sie aber 47 v. Chr. durch Cäsar.
Sohn des Zuletztgenannten und Enkel des Gemahls der Berenice, erhielt 34 v. Chr. von Antonius das Königreich Kappadocien, das er auch unter Augustus behielt, der ihm selbst noch einen Teil von Cilicien und Kleinarmenien schenkte. Als aber Tiberius, der den Archelaus haßte, weil er von ihm während seines Aufenthalts in Rhodus geringschätzig behandelt worden war, zur Regierung gelangte, rief dieser ihn nach Rom und klagte ihn vor dem Senat wegen gesetzwidriger Neuerungen an. Archelaus starb bald darauf (17 n. Chr.), und Kappadocien wurde nun zur röm. Provinz gemacht.
Sohn des Königs Herodes des Großen von Judäa, folgte seinem Vater 4 v. Chr. und behauptete sich trotz eines von den Pharisäern angezettelten Aufruhrs. Er reiste hierauf nach Rom, wo Augustus sich für die Erbansprüche des Archelaus, die von dessen Brüdern bestritten waren, erklärte und ihm unter dem Titel Ethnarch die größere Hälfte des väterlichen Reichs, die Provinzen Judäa, Samaria und Idumäa zuerteilte. Nach neunjähriger Regierung aber wurde er vor Augustus wegen Grausamkeit und Tyrannei angeklagt, seiner Herrschaft beraubt und nach Vienna in Gallien verbannt, wo er auch starb. Seine Lande wurden zu der röm. Provinz Syrien geschlagen (6 n. Chr.) und seine Güter für den kaiserl. Fiskus eingezogen.