Arcesilaus
(Arkesilaos), griech. Philosoph, Stifter der «mittlern» Akademie (s. d.), geb. 315 zu Pitane in Äolien, gest. 241 v. Chr., gelangte durch die Vorträge des Peripatetikers Theophrast und des Akademikers Krantor, wohl auch durch Verkehr mit Pyrrho zu einer skeptischen Richtung, die seit ihm auf lange Zeit der Akademie verblieb. Er ging so weit, auch die Möglichkeit eines Wissens des Nichtwissens zu bestreiten, und empfahl statt dessen die Zurückhaltung alles bestimmten Urteils (epochē). Doch ließ er das Wahrscheinliche (eulogon) als Regel des praktischen Verhaltens bestehen. Seine Skepsis wandte er hauptsächlich gegen den Dogmatismus der von Zeno (s. d.) eben damals begründeten Stoischen Schule. Er hinterließ keine Schriften; erst seine Nachfolger (wie Lacydes) stellten seine Lehre [* 2] ausführlich dar.