(spr. arbŏá), Hauptstadt des Kantons Arbois (140,29 qkm, 15 Gemeinden, 8651 E.)
im Arrondissement Poligny des franz. Depart. Jura, in einem
tiefen Thale, an der Cuisance und der Linie Vesoul-Besançon-Lyon der Franz. Mittelmeerbahn, hat (1891) 3932, als Gemeinde 4355 E.,
ein Collège, eine prot. Kirche, eine Bibliothek (8000 Bände), mächtige Schloßruinen, ein Denkmal des hier geborenen Generals
Pichegru; Fabrikation von Papier, Thonwaren
[* 5] und Leder, Ausfuhr von Papeterie, Branntwein, Öl und Gartenfrüchten.
In der Umgegend werden viel Blumen, Obstbäume und Gemüse gezogen, besonders aber wird ein süßer, meist weißer Wein, der
Arboiswein, gebaut, dessen beste Sorte jung mild, angenehm und moussierend ist wie Champagner und dem schon Kaiser Maximilian
I. 1493 freien Umsatz im DeutschenReiche zusicherte; alt kommt er dem alten Wein von Château-Châlons nahe,
muß aber länger lagern. Auch die bei Pupillin, 2 km von Arbois, gewonnenen Weine werden unter dem Namen von Arboiswein verkauft.
de Jubainville (spr. arbŏá d'schübängwil), Marie Henri d', franz. Archäolog und Keltolog,
geb. in Nancy,
[* 6] war 1848-51 Zögling der Pariser École des Chartes, dann Archivar des Depart. Aube und wurde 1882 Professor
der kelt. Sprache
[* 7] und Litteratur am Collège de France. Von Arbois' zahlreichen Arbeiten
sind hervorzuheben: Histoire des ducs et
descomtes de Champgane (Bd. 1-2 u. 7-8, Troyes 1859-69), «Les premiers habitants de l'Europe» (2 Bde.,
1877-89),
«Le
[* 8] cycle mythologique irlandaise et la mythologie grecque» (1881),
«Cours de littérature celtique» (4 Bde., Par.
1883-89),
Recherches sur l'origine de la propriété foncière et des noms de lieux habités en France» (ebd. 1890),
«Celtes
et Germains, étude grammaticale (ebd. 1886), »Les noms gaulois chez César et Hirtius" (ebd. 1891),
«L'Épopée celtique en Irlande» (Bd. 1, ebd. 1891),