Arbeitsteilung
,
volkswirtschaftlich, s.
Arbeit. - Im zoologischen
Sinne findet sich die Arbeitsteilung
oder Differenzierung im Organismus
der meisten, wahrscheinlich aller
Tiere. Denn auch bei den Protozoen werden nicht alle
Teile der einen Zelle,
[* 2] aus der sie bestehen, das
Gleiche leisten. Für Infusorien ist dies sicher, hier läßt sich leicht eine äußere, dem Schutz,
der
Bewegung, der Respiration und Nahrungszufuhr, wohl auch der Empfindung dienende, mehr flüssig hellere Zellmasse (Ekto-
oder
Exoplasma) und eine innere (Endo- oder Entoplasma) mehr körnig zähe, die
Ernährung vermittelnde,
unterscheiden.
Bei den mehrzelligen
Tieren sind die aus der ursprünglichen einzelnen
Eizelle hervorgegangenen Körperzellen in ihren Leistungen,
daher auch in ihrem
Baue durchaus nicht gleichartig, sie bilden vielmehr Gruppen (Gewebe),
[* 3] von denen die eine dieser, die
andere jener Funktion dient. Oder gewisse
Komplexe auch unter sich verschiedenartiger Gewebe bilden Organe
mit verschiedenartiger Leistung, sie differenzieren sich. Auch die verschiedenen Individuen, aus denen sich eine Tierkolonie
zusammensetzt, sei es daß sie im Zusammenhange als
Stock bleiben (Röhrenquallen,
Hydroidpolypen,
Moostiere), sei es daß sie
Einzelwesen in einem
Staate sind
(Ameisen,
Bienen,
Termiten),
[* 4] können durch Arbeitsteilung
morphologisch und physiologisch von ungleicher
Beschaffenheit und Bedeutung sein. Ebenso werden einzelne
Teile, die ein zusammengehöriges Ganze bilden
(z. B. als
Zähne
[* 5] das Gebiß, als Wirbel das Rückgrat der Wirbeltiere), sich ungleich entwickeln, indem sie sich ungleich
an äußere Einflüsse anpassen.